Seeburg V200 Tormat Memory Unit

geschrieben von - posted by Cle 
Cle
Seeburg V200 Tormat Memory Unit
27.02.06 21:03
Hallo Zusammen,

ich könnte mal wieder Eure Hilfe brauchen.

Im Moment habe ich zwei Seeburg V Mechanismen (und damit auch zwei 200TM1 Tormat Memory Units) und einen (im Rahmen meiner Möglichkeiten) sorgfältig restaurierten TSR1-L6 Selection Receiver.
Mit der einen Memory Unit funktioniert alles wunderbar, mit der anderen werden offensichtlich keine Auswahlen eingeschrieben. Wenn ich den Batterietrick anwende stoppt der Mechanismus genau wie erwartet, an allen Auswahlen. Wenn ich aber eine Auswahl vom Fernwähler treffe (Tastatur ist nicht angeschlossen), passiert nichts (scans twice, plays nothing).

Der Tormat, der gut funktioniert wurde offensichtlich noch nie geöffnet. Die beiden Siegel sind noch intakt. Bei dem anderen sind die Siegel durchtrennt. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass er schon einmal geöffnet wurde. Im Innern sieht es allerdings nicht so aus, als wäre irgend etwas nachträglich manipuliert worden.
Interessanterweise ist bei diesem Tormat ein 190 Ohm Widerstand zwischen dem Summenpunkt der Buchstabenstromkreise und Pin 33 geschaltet. Bei dem funktionierenden Tormat messe ich diesen Widerstand nicht (hineinsehen kann ich ja leider nicht, ohne die Siegel zu beschädigen). Der Schaltplan im V200 Manual zeigt diesen Widerstand ebenfalls nicht, neuere Tormaten scheinen ihn allerdings eingebaut zu haben.

Ich kann mir jetzt zwei Szenarien vorstellen. Erstens, jemand hat (aus welchen Gründen auch immer) in das Gehäuse des 200TM1 Tormat das komplette Innenleben eines neueren Tormat eingebaut. Und zweitens, in der laufenden Serie wurde dieser Widerstand ergänzt, und die Auswahl sollte im Prinzip mit beiden Tormaten funktionieren. Das würde bedeuten, dass mein TSR1-L6 Selection Receiver eben doch noch nicht einwandfrei funktioniert.

Meine Frage an Euch wäre:
Hat jemand von Euch eine 200TM1 Tormat Memory Unit bei man zwischen Pin 33 und jedem der Pinne 1 bis 20 ca. 190 Ohm misst? Oder weiß jemand, dass es 200TM1 Tormaten mit und ohne Widerstand gab?

Grüße aus München

Clemens


Re: Seeburg V200 Tormat Memory Unit
28.02.06 07:04
Hallo, Clemens

Ich hab hier das K200/L100 Manual, da ist der besagte 190R Widerstand als Temperatur-Kompensator mit positivem Koeffizienten beschrieben (190 Ohm/85°F). Ob es frühere TM´s ohne diese Massnahme gab, weiss ich allerdings leider auch nicht. Möglich wäre es.

Gruss
Helmut

Gruss
Helmut
Cle
Re: Seeburg V200 Tormat Memory Unit
28.02.06 07:45
Hallo Helmut,

das mit der Temperaturkompensation habe ich auch schon irgendwo gelesen.
85°F entsprechen 29°C. Der Wert dürfte bei Raumtemperatur also etwas unter aber relativ nahe bei 190 Ohm liegen.
Die K200 hat den Nachfolger der 200TM1 Tormat Memory Unit, 200TM2, eingebaut. Es wäre also schon möglich, dass in meinem 200TM1 Gehäuse ein 200TM2 steckt. Gemäß der Cross Reference in ersten Seeburg Reference Book wäre diese Einheit auch nicht kompatibel zum TSR1-L6 und TSR3-L6 Selection Receiver, also denen aus der V und der VL. Das würde also passen.
So richtig glauben kann ich es aber noch nicht, denn warum sollte jemand diese Tormat Memory Unit in ein falsches Gehäuse packen. Außerdem würde das bedeuten, dass die Kellerbox, aus der diese Einheit stammt, nie funktioniert hätte (es war ein TSR3-L6 Receiver eingebaut).

Vielen Dank für Deine Info, sie hat auf jeden Fall schon mal weitergeholfen.
Hat die K200 auch einen 33-poligen Jones Plug zwischen Tormat selection Receiver und Tormat Memory Unit? Und ist die Pinbelegung auch so, dass Pin 1-20 die Buchstaben sind, Pin 21 bis 30 die Zahlen, Pin 31 der Summenpunkt der Zahlen, Pin 32 nicht belegt und Pin 33 der Summenpunkt der Buchstaben?

Gruß
Clemens
Re: Seeburg V200 Tormat Memory Unit
28.02.06 10:00
Hallo Clemens,

Die K200 hat keine Jones-Plugs, sondern 36 polige (Triple-Socket je 12 A, B, C) Stecker
Das ist ein 2reihiger Stecker der auf die Printplatte geschoben wird und vorne und hinten direkt je 18 Leiterbahnen kontaktiert. Keine Ahnung wie der im Fachjargon heisst.
Die Belegung ist daher anders.
z.B.: Summenpunkt der Buchstaben - 190R - PIN 1A;
Summenpunkt der Ziffern - 3A;
A-Linie 5B, B-Linie 6B usw. bis V-Linie auf 12C
1-Linie 4B, 2-Linie 3B usw. bis 0-Linie auf 7A

Grüße
Helmut





Gruss
Helmut



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.02.06 10:18.
Cle
Re: Seeburg V200 Tormat Memory Unit
28.02.06 11:23
Hallo Helmut,

...soviel also zu der Theorie mit dem 200TM2 im 200TM1 Gehäuse. Dass jemand noch den Stecker angepasst hat kann ich mir jetzt wirklich nicht mehr vorstellen, zumal die Stoffummantelung des Kabels original und unbeschädigt aussieht.

Bleibt also die Frage: Hat es 200TM1 Tormaten mit und ohne Widerstand gegeben?

Gruß
Clemens
Re: Seeburg V200 Tormat Memory Unit
28.02.06 12:45
Hallo Clemens ,

Seeburg hatte mit der ersten Tormat Version also der V einige Probleme . Die eine 0A2 reicht halt nicht ganz zur Spannungsstabiliesierung aus . Deswegen hatte die VL dann ja auch zwei . Aber um auf die V zurück zu kommen . Hier gab es nun zwei Möglichkeiten die Box in der Aufstellung was die zuverlässigkeit anbelangt sicherer zu machen . Zum einen wurde das V Netzteil mit einer zweiten 0A2 ausgestattet und ich meine an den 2D21 wurde noch was geändert ( müßte ich in der Umbauanleitung nachschlagen ) sowie dementsprechene Anpassung der Widerstände rund um die Röhren . Zum zweiten wurde oft auch das Netzteil gegen eins von der VL ausgetauscht .In beiden Fällen muß aber noch am Laufwagen eine Änderung vorgenommen werden sonst funzt das nicht . Ich vermute das Seeburg im Laufe der Zeit gemerkt hat das die Schaltung mit einem solchen Wiederstand im Tormat besser funktioniert als ohne und es somit frühere gibt ohne Widerstand und spätere Typen mit Widerstand . Welche Frage bei mir jetzt nun Aufkommt ist was für ein Netzteil ist nun bei dir drin das Originale V mit einer 6X4 einer 0A2 und vier 2D21 oder die Modifikation mit einer 0A2 Zusätzlich oder eins aus ner VL mit einer 6X4 und zwei 0A2 . Beim Originalen würde ich mir auf gute Funktion keine gute Hoffnung machen das funktioniert nur wenn die Röhren wirklich neu und gut sind ( Spreche da aus Erfahrung ) .

Gruß Swen
Cle
Re: Seeburg V200 Tormat Memory Unit
28.02.06 15:14
Hallo Swen,

das bringt doch schon etwas Licht in Dunkle.

Das Netzteil, das ich einsetze ist das originale aus der V (TSR1-L6, eine 6X4, eine 0A2, vier 2D21). Es war erheblich modifiziert als ich es bekommen habe. Ich konnte nicht nachvollziehen, was alles verändert war, deshalb habe ich es nach den originalen Schaltplänen wieder aufgebaut. Alle Bauelemente die verfügbar sind habe ich erneuert. Original (also alt) sind nur noch ein paar Induktivitäten mit exotischen Werten und der Thermistor. Die Röhren sind auch alle neu.
Wie gesagt, mit dem Tormat ohne Widerstand (der Seriennummer nach ist das der ältere) funktioniert es zuverlässig, mit dem mit Widerstand wird nicht eingeschrieben.
Den Tormat mit Widerstand habe ich zusammen mit einem TSR3 Netzteil gekauft. Die Änderungen am Laufwagen waren genauso ausgeführt, wie es im Seeburg Reference Book beschrieben ist. Ich habe sie also entsprechend rückgängig gemacht (der Laufwagen sollte jetzt also wieder zu dem Netzteil, das ich verwende, passen). Die Änderungen am Laufwagen beziehen sich natürlich auf den Ausleszyklus und der funktioniert auch offensichtlich. Mit dem "Batterie-Trick" werden ja alle Auswahlen gefunden.
Das andere Netzteil (TSR3) werde ich irgendwann in der Zukunft in Angriff nehmen. Solche Projekte dauern bei mir auch schon mal über ein Jahr, es steht also in absehbarer Zeit nicht zum Testen zur Verfügung.

Wenn ich es richtig verstehe, dann wäre Dein Fazit, dass das Einschreiben eigentlich mit beiden Memory-Units funktionieren müsste, und das das Problem wahrscheinlich mein Netzteil ist. Ist das Korrekt?

Danke für Deine Hilfe!
Clemens

P.S. Die Umbauanleitung zum TSR1-L6 Netzteil würde sehr interessieren. Es wäre toll, wenn ich eine Kopie davon bekommen könnte.


Cle
Re: Seeburg V200 Tormat Memory Unit
04.05.06 07:51
Hallo zusammen,

jetzt wollte ich den Thread doch noch mal aufleben lassen.

Inzwischen habe ich den TSR3-L6 Receiver wieder zum Leben erweckt.
Es sieht so aus, als wäre beim meinen Komponenten der temperaturabhängige Widerstand aus dem TSR3-L6 Tormat Receiver in die 200TM1Tormat Memory Unit verlegt worden. Bei genauerem Hinsehen war auch zu erkennen, dass der Widerstand nachträglich in die Tormat Memory Unit eingebaut wurde.
Ich würde also festhalten: In der Tormat Memory Unit 200TM1 gibt es (so wie es auch im Manual abgebildet ist) keinen temperaturabhängigen Widerstand.

Der temperaturabhängige Widerstand im TSR3-L6 Tormat Receiver ist erforderlich. Es funktioniert ein PTC Widerstand mit ca. 190 Ohm bei Raumtemperatur. Wenn dieser Widerstand zu gering ist, werden mehrere Auswahlen gleichzeitig getroffen. Das ist im Prinzip auch zu erwarten, denn der Strom-Impuls, der durch die 20x10 Matrix von Ferritringen geschickt wird, und bei jeder Auswahl 28 Ringkerne einmal, aber nur einen Ringkern zweimal durchläuft, wird durch den Widerstand bedämpft. Ohne den Widerstand kann er so stark werden, dass es schon ausreicht, wenn er einen Ferritring einmal durchquert, um ihn umzumagnetiseren.
Wenn man also z.B. A1 auswählt, können dann alle Auswahlen, die ein A oder eine 1 enthalten, also A1 bis U1 und A1 bis A0 selektiert werden. Im Prinzip ist das das Gleiche, was man sich beim Batterie-Trick zunutze macht, wenn man den Strom aus einer Batterie (D-Zelle) durch den Sense-Wire der Tormat Memory Unit schickt um alle Ferritringe in der einen oder anderen Richtung auszurichten.

Bei dieser Gelegenheit habe ich wieder einmal festgestellt, dass Sven völlig Recht hatte als er geschrieben hat, dass der Tormat Selection Receiver TSR1-L6 und TSR3-L6 nicht ausreichend abgesichert sind.
Im Stepper hat eine Spule einen Masseschluss bekommen. Damit war eine Sekundärwicklung des Trafos kurzgeschlossen und der Stepper hat Rauchzeichen gegeben. In meinem Fall ist das beim Testen passiert, und ich konnte sofort den Stecker ziehen. Wenn so etwas in einer Jukebox passiert und man es nicht sofort bemerkt, schätze ich, dass der Trafo das nicht lange mitmachen würde.

Gruß und mochmal vielen Dank für Eure Hilfe

Clemens
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