gelöst: Seeburg Fleetwood EPFEA1 SCC3 Problem

Hallo Juke-Fangemeinde,
ich darf mich ganz kurz vorstellen. Ein Anfang 30er aus Oberbayern (hoffe das ist hier kein Nachteil ;-), mit Basics in Elektrotechnik, hat aus einem Erbe eine oben genannte Jukebox erhalten.

Nun habe ich mich den ganzen Herbst + Winter eingelesen. um den mitunter zahlreichen Fehlern irgendwie auf die Schliche zu kommen.

Problem 1: Die Juke findet die gewählte Platte nicht
Da gibt es ja dutzende Hilfestellung hier im Archiv und teils auch auf amerikanischen Sites - Leider brachte mir bis dato keine Erfolg.
Mechanisch scheint das Laufwerk absolut in Ordnung zu sein (Release Lever Test funkt.). Habe sowieso die Einstellungen, Abstände, Leichtigkeit etc. nach Originalhandbuch zusätzlich kontrolliert.
Teilweise ist von einem "Batterietest" die Rede, den ich aber nicht anwenden kann, da ich den dort beschriebenen "Impulsverstärker" hier nicht finde.
Auch diese 12AX7-Röhre, die manchesmal erwähnt wird ist mir noch ein Rätsel...
Reverse + Detent Switch Justierungen sind in Ordnung und rein mech. ist das Laufwerk leichtgängig (auch die Kupplung usw.)

Misteriös ist auch, dass ein SCC3 verbaut ist und kein SCC4 und hier vermute ich auch das Problem.

Mir fehlen schon die Spannungen, die mit Hilfe der Test Points TB3101 abgegriffen werden können. +150V stehen hier gar nicht zur Verfügung, obwohl verbinungstechn. alles i.O. scheint. Bei der Wahl sollten auch Spannungen am Write-In anliegen. Ebenfalls Fehlanzeige.

Habe vorsorglich die Papierkondensatoren C3110 + 3114 getauscht, da diese schon sehr "gequollen" dahergekommen sind.
Insgesamt tu ich mich verdammt schwer bei der Fehlersuche, da schon einige Modifikationen der Vorgänger stattgefunden haben. Z.B. wurde die F3101 durch einen Sicherungsautomaten ersetzt usw.

Problem 2 wäre dann noch die AutoSpeed-Wahl... Aber das ist noch ein weiter Weg bis dahin.

Ich möcht nicht sagen, dass ich langsam die Geduld verliere aber bei langsam besser werdenden Wetter ist die Zeit im Keller natürlich nicht endlos verlängerbar ;-).

Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.09.18 17:46.

Hallo seeburg-waidhofen

Das SCC3 ist schon richtig für die PFEA1 bzw. die Exportversion EPFEA1. Das SCC4 ist für die APFEA1. Das A steht für Albumplay und bedeutet, daß A- und B-Seite einer Platte unmittelbar nacheinander gespielt werden. Der Tormat hat dafür zwei getrennte Impulsleitungen für A- und B-Seiten und in der SCC sind zwei Impulsverstärker und einige zusätzliche Relais.

Die Archiveinträge sind teilweise für röhrenbestückte Modelle geschrieben. Sie gelten aber großteils (mit kleinen Veränderungen) auch für halbleiterbestückte Modelle. So ist z. B. der Impulsverstärker im Inneren des SCC, von außen ist nur die Cinchbuchse für die Tormat - Impulsleitung zu sehen. Beim Batterietest gibt es auch eine kleine Änderung. Die Polarität der Batterie muß umgekehrt sein, also der Pluspol auf Masse.

Wenn tatsächlich die 150V Betriebsspannung fehlt, kann natürlich weder das Einschreiben noch das Auslesen funktionieren. Mit Hilfe des Servicemanuals sollte der Fehler aber relativ leicht zu finden sein. Die Schaltung ist nicht allzu komliziert. Falls Deine Elektronik - Kenntnisse nicht ausreichen, solltest Du jemanden beiziehen oder das SCC überholen lassen.

Die Autospeed Umschaltung hat übrigens nichts mit der Wahl zu tun. Zwischen 33er und 45er - Schallplatten wird nur durch die Größe des Mittellochs der Schallplatte unterschieden.

Viele Grüße - charly49

Servus Charly,
Hallo Forum,

endlich finde ich Zeit nach der Arbeit hier wieder zu stöbern.

Danke für die Erkläung SCC4 / 3. Bleibt mir eh nichts anderes übrig als mit der 3er auseinanderzusetzen.

Danke auch für die Info bzgl. Impulsverstärker! Die Cinchbuchse hab ich natürlich schon gesehen, der Verstärker war für mich als Laie unkenntlich. Da muss ich mich wohl wieder in den Keller wagen... Dann könnte auch der Batterietest klappen. Ja, das Phänomen "Röhre" hab ich jetzt kapiert. Muss da wohl mehr "Interpretation" an den Tag legen für meine Version der Geschichte.

So, 150V-Problem: Das Servicemanual samt dazugehöriger Schaltung habe ich natürlich. Sonst hätte ich mich gar nicht an die Kondensatoren getraut. Ich muss mal schauen, ob ein Elektrikerkollege evtl. mit der Schaltung weiterhelfen kann. Grundkenntnisse wie gesagt vorhanden aber wirklich nur tiefste Abgründe....
Du schreibst: "überholen lassen": Wer macht den so etwas? Hat da jemand Kontakt? Ich bin da eigentlich kein Fan davon, die Probleme jemanden anderen lösen zu lassen. So eine Jukebox wird ja immer wieder Probleme bereiten und da sind die eigenen Erfahrungen doch die Besten... Aber wenn gar nichts weitergeht...

PS: Michael ist evtl. etwas persönlicher als seeburg-waidhofen...

So, allen "good look" also frohes Fußballkucken...

Ich konnte das Problem nach 3 Jahren letztendlich nur mit Hilfe von externer Unterstützung lösen.

Defekter Tonarmendschalter, defekte Spule in der Spannungsversorgung, viel Öl, falscher Tormat - das Ergebnis mehrerer Generationen Bastelei

ABER: Sie läuft wieder!

Danke ans Forum - der Hauptfehler konnte zumindest eingegrenzt werden!