Klang Rock Ola 1438

geschrieben von - posted by Kramerfahrer 
Klang Rock Ola 1438
13.02.11 10:58
Hallo Jukeboxfreunde,
dank diesem Forum und Archiv konnte ich meine Rock Ola restaurieren! Ohne Forum hätte ich es nicht geschafft. Danke!

Mein Problem ist der Klang (zu Dumpf, wenig Höhen) an meiner 1438 Bj 54.
Der Feldspulenlautsprecher wurde ersetzt durch einen 15" und einem Hochtonhorn mit selbst gebauter Frequenzweiche.
Trennfrequenz 2500 Hz.Der Baß ist sehr gut doch insgesamt der Klang viel zu dumpf.
Wenn ich die Lautsprecherkombination an meine Stereoanlage anschließe ist der Klang sehr gut.
Der Verstärker wurde komplett geprüft (Dank an Herrn Ulbricht!!) und entsprechende Teile ausgetauscht.
Als Tonkopf benutze ich Pfanstiehl P-51 mit 0,7 mil Nadel (1mil habe ich auch schon ausprobiert, kein Unterschied)
Wenn ich den Tonkopf P-132D benutze ist der Klang noch dumpfer.Tonkopfkabel ist neu.
Der Lautstärke Regler hat am Verstärkereingang einen Wackelkontakt (ich weiß nicht ob das wichtig ist) funktioniert aber.
Kann es am Lautstärke Regler liegen? oder am Verstärker? oder andere Röhren?
Ist es eigentlich egal wo plus/minus am Tonkopf P-51 angeschlossen wird? (ich höre keinen Unterschied)
Ich weiß nicht mehr weiter. Mir ist klar das der Klang, 1954 Mono nicht mit heute vergleichbar ist.
Ich bin für jeden Hinweis und Tip dankbar.
Gruß
Paul
Re: Klang Rock Ola 1438
13.02.11 13:15
Hallo Paul,

natürlich ist es schwierig, den Klang aus der Ferne zu beurteilen. Ich würde zuerst einmal den Herrn Ulbricht befragen, er kennt den Verstärker und weiß, wie er ein der Werkstatt funktioniert hat.

Schlechte Hochtonwiedergabe liegt sehr oft am Tonabnehmer. Es ist eigenartig, daß ein P132D noch dumpfer klingt als das P51. Das P132D ist ein Stereosystem und hat daher 4 Anschlüsse. Hast Du die beiden Kanäle parallelgeschaltet, d. h. die beiden oberen Anschlüsse und die beiden unteren Anschlüsse verbunden? Du kannst einmal probeweise die Tonabnehmerleitung an Deine Stereoanlage (Line - Eingang) anschließen. Der Klang ist möglicherweise nicht optimal, weil die Eingangsbeschaltung nicht auf einen Kristall - Tonabnehmer abgestimmt ist. Wenn er aber nicht wesentlich besser ist, ist vermutlich der Tonabnehmer defekt.

Viele Grüße - charly49
Re: Klang Rock Ola 1438
13.02.11 13:20
Hallo Paul

Schließe statt dem Tonsystem der Box doch mal einen CD-Player oder MP3-Player an.
Wenn der Klang dann immer noch Dumpf ist, liegt es fast sicher am Verstärker.
Ist der Klang O.K. solltest Du mal ein anderes Tonsystem probieren.

Gruß
Roland
B&K
Re: Klang Rock Ola 1438
13.02.11 14:11

Moin Paul !

Hast Du daran gedacht , den Widerstand der Feldspule zu klonen ?
Sonst funktioniert Dein Amp nicht besonders gut !

Ich selbst habe eine 1438 mit Originallautsprecher und einem Elac KST103 !
Obwohl nur der Breitbänder drin ist , ist der Klang ganz ordentlich , auch ohne Hochtöner !

Gruß Klaus
Re: Klang Rock Ola 1438
13.02.11 17:17
Hallo zusammen,

was bin ich froh über die Antworten!

Hallo Charly49,
ja ich hab die oberen und untern beim P 132-D verbunden. Das mit der Stereoanlage werde ich ausprobieren. Muß mir erst einen Stecker besorgen und werde dann berichten.

Hallo Roland,
ich hab etwas Angst den Verstärker zu ruinieren. Ich habe gelesen das die verschiedenen Tonabnehmer unterschiedlich hohe Spannungen abgeben. Kann ich bei dem Versuch den CD Player anzuschließen etwas kaputt machen? Wenn nicht probiere ich das gerne aus.

Hallo Klaus,
als Widerstand habe ich den Lastwiderstand von Stamanns 1,65/9 KOhm der eigentlich für US-Wurlitzer vorgesehen ist an das gelbe Kabel und dann an Minus von dem 15" Lautsprecher gelötet. Wird ganz schön heiß. Ist das so OK?
Wenn es nicht am Verstärker liegt probiere ich mal das Elac System aus.

Danke für die Tips, ich werde berichten.
Gruß
Paul
Re: Klang Rock Ola 1438
13.02.11 19:31
Hallo!
Den Widerstand den Du anstelle der Feldspule eingelötet hast ist falsch.
Meines Wissens haben die Feldspulen von Rock-Ola Lautsprechern einen
Wert von ca. 5600 Ohm. Ich nehme immer 5600 Ohm 25 Watt Widerstände.
Die funktionieren gut und halten die Belastung auf Dauer aus. Ich schraube
diese Widerstände immer am Verstärker fest wegen der Wärmeabfuhr.
mfg Willi!
Re: Klang Rock Ola 1438
14.02.11 10:00
Hallo Paul,

es stimmt, der Widerstand paßt nicht ganz. Laut Schaltplan der 1448 hat die Feldspule 6000 Ohm. Das wird auch bei der 1438 so sein. Der Wert für den Ersatzwiderstand ist nicht kritisch und sollte keinen Einfluß auf die Klangeigenschaften des Verstärkers haben. Schlimmstenfalls kann die Lebensdauer der Röhren durch die höhere Betriebsspannung geringfügig vermindert werden.

Beim Anschluß eines CD-Players oder MP3-Players kann nichts kaputtgehen. CD- oder MP3 - Player haben eine Ausgangsspannung in der Größenordnung, die auch von Kristallsystemen geliefert werden (etwa 0,8 - 1 Volt). Ich denke, der Verstärker ist für Kermaiksysteme dimensioniert. Diese haben etwa 0,2 - 0,3 Volt Ausgangsspannung. Es ist daher möglich, daß der Verstärker bei lauten Passagen etwas übersteuert wird und leicht verzerrt. Für den Verstärker ist das nicht gefährlich. Bei unzähligen Gitarrenverstärkern werden wesentlich größere Verzerrungen durch Übersteuerung absichtlich als Bereicherung (???) des Klangs erzeugt.

Die Klangeigenschaften von Kristall- und Keramiktonabnehmern ist sehr stark von der Größe des Lastwiderstandes (wird durch die Eingangsbeschaltung des Verstärkers gebildet) abhängig. Das Musiksignal von einem CD-Player ist weitgehend unabhängig von der Eingangsbeschaltung des Verstärkers. Es kann also sein, daß der Klang mit einem CD-Player gut ist, aber trotzdem ein Fehler in der Eingangsbeschaltung des Verstärkers vorliegt.

Beim Umrüsten auf einen anderen Tonabnehmer ist zu empfehlen, etwas mit dem Lastwiderstand zu experimentieren, insbesondere, wenn man mit dem Klang nicht zufrieden ist. In vielen Fällen kann man den Klang damit optimieren.

Viele Grüße - charly49
Re: Klang Rock Ola 1438
14.02.11 10:28
Hallo Paul,

bestellt hatten Sie vor einigen Wochen bei uns einen Lastwiderstand 10 kOhm / 50 Watt, nicht den Lastwiderstand, den wir speziell für Wurlitzer im Programm haben (1,65/9 KOhm). Da ich nicht wußte, wofür Sie den Widerstand benötigen, habe ich nicht weiter nachgefragt.
Wenn der originale Feldspulenlautsprecher nicht mehr vorhanden ist, empfehlen wir i.d.R. die Verdrahtung des Ersatzlautsprechers in Verbindung mit einem passenden Lastwiderstand vom Techniker (der den Verstärker überholt) vornehmen - oder zumindest erklären zu lassen.
Bei dem Ersatzlautsprecher sollte ein Breitbandlautsprecher verwendet werden. 15" Baßlautsprecher bringen keinen zufriedenstellenden Klang.
Nach unseren Erfahrungen klingt das unscheinbare P-51 fantastisch in den frühen Rock-Ola Modellen. Sogar Pressungen aus den 80er- oder 90er-Jahren werden einwandfrei abgespielt.

Viele Grüße - Oliver Stamann
Re: Klang Rock Ola 1438
14.02.11 16:36
Hallo zusammen,
ich bin sprachlos! Man wird nicht alleine gelassen, Danke an alle!

Den Widerstand als Ersatz für die Feldspule muß ich natürlich austauschen!

Ich habe meinen kleinen Yamaha Verstärker angeschlossen so wie Charly49 gesagt hat.
Die Höhen sind da! Fast schon zuviel :) (ausprobiert mit Yamaha Box und Rock Ola Lautsprecher)
Die Bässe sind weniger geworden, liegt wahrscheinlich am Verstärker?
Demnach ist der Tonkopf P-51, auch wie Oliver Stamann schreibt, in Ordnung.

Dann habe ich den CD Player an den Rock Ola Verstärker angeschlossen.
Es ist kaum ein Unterschied hörbar, immer noch dumpf gedrungen.
Dann ist doch wahrscheinlich der Verstärker der Übeltäter.
Wenn ich Charlie49 richtig verstanden habe muß ich jetzt mit dem Lastwiderstand experimentieren.
Wahrscheinlich ist es besser wenn ich Herrn Ulbricht anrufe da ich Mechaniker bin und Respekt
vor Elektronik habe :)
Ich werde weiter berichten!

Vielen Dank und Gruß
Paul

Re: Klang Rock Ola 1438
14.02.11 19:44
Hallo Paul

Mir ist soeben eingefallen, dass ich so einen Fall schon hatte und habe daher in meinen Aufzeichnungen nachgesehen.
Es war auch eine 1438 und das gleiche Problem!.
Die Box brachte ebenfalls kaum Höhen. Nachdem ich mir den Schaltplan angeschaut hatte war es klar, dass das bei diesem Verstärker so ist. Die hohen Frequenzen werden viel zu stark abgesenkt.
Das muß aber nicht so sein und deshalb habe ich die Klangregelung für die Höhen etwas abgewandelt und damit war der Fall erledigt. Geht ganz schnell. An Teilen werden nur 2 Kondensatoren benötigt.

Schöne Grüße
Roland
Re: Klang Rock Ola 1438
15.02.11 04:44
Hallo Roland,

das ist ja Traumhaft!!
Ich habe auch den Schaltplan von dem Verstärker auf dem sehe ich auch den Höhenregler.
Weißt du noch welche Kondensatoren du verbaut hast und an welcher Stelle?

Viele Grüße
Paul
Re: Klang Rock Ola 1438
15.02.11 09:40
Hallo Paul

Am Schalter für die Höheneinstellung gibt es 2 Widerstände und 2 Kondensatoren.
Die Widerstände entfernen und statt den originalen Kondensatoren welche mit folgenden Werten verwenden:
statt 2 nF - 4,7 nF
statt 5 nF - 10 nF

Dann sollte die Box mehr Höhen bringen.

Gruß
Roland
Re: Klang Rock Ola 1438
15.02.11 11:18
Hallo Paul, hallo Roland

es tut mir leid, daß ich widersprechen muß. Wenn Du die Kondensatoren vergrößerst, werden die Höhen noch mehr bedämpft. Die Klangregelung scheint mir ganz in Ordnung zu sein. Etwas seltsam erscheint mir die Loudness - Schaltung. Das RC - Glied mit 1K / 250nF ist etwas eigenartig. Es dürfte die Höhen, speziell wenn der Lautstärkeregler nicht voll aufgedeht ist, ziemlich stark bedämpfen. Bei der 1448, die eine ähnliche Schaltung hat, gibt es 2 Anzapfungen auf dem Poti und daher auch zwei RC - Glieder mit 10K / 100 nF und 3K9 / 100 nF, was mir wesentlich logischer erscheint.

Wir haben in unserer Gegend sehr wenig ältere Rock-Olas (<1448). Ich kenne daher diese Modelle nicht so gut. Ich vermute aber, daß der Klang ursprünglich zumindest zufriedenstellend gewesen sein muß. Möglicherweise paßt die selbstgebaute Lautsprecherkombination nicht zum Verstärker. Paul schreibt zwar, daß die Lautsprecher an einem anderen Verstärker gut klingen, aber die alten Röhrenverstärker haben einen für heutige Verhältnisse stark eingeschränkten Frequenzgang. Das wurde oft absichtlich so gemacht, damit möglichst wenig Nebengeräusche hörbar waren. Vermutlich kommt das Hochtonhorn sehr wenig zur Wirkung und der große Lautsprecher kann (durch die Frequenzweiche) nur bis 2500 Hz wiedergeben, ach wenn es ein Breitband sein sollte.

Wenn Du einen Breitbandlautsprecher hast (erkennbar an einem kleinen Konus, der auf die große Membran aufgesetzt ist), dann würde ich empfehlen, diesen direkt ohne Frequenzweiche anzuschließen. Die Weiche für das Hochtonhorn muß bleiben, weil die Bässe, die vom Hochtonhorn nicht wiedergegeben werden können, dieses trotzdem übersteuern und beschädigen würden.

Viele Grüße - charly49
Re: Klang Rock Ola 1438
15.02.11 11:33
Hallo Charly und Roland,
vielleicht noch der Hinweis, daß Paul bei uns einen Piezo-Hochtöner bestellt hat. Falls dieser eingebaut wurde und nicht ein originales Hochtonhorn, wäre die Weiche natürlich überflüssig.
Die Piezo-Hörner sind vom Klang her leider nicht mit "richtigen" Hörnern zu vergleichen.

Weiter kämen wir sicherlich, wenn wir wüßten, welchen 15" Lautsprecher Paul eingebaut hat smiling smiley

Viele Grüße - Oliver Stamann





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.11 11:33.
Re: Klang Rock Ola 1438
15.02.11 12:32
Hallo

@ charly
Meine Änderung funktioniert schon. Ist nicht nur theoretisch ausgedacht, sondern funktioniert in der Praxis!
Wenn Du Dir das Schaltbild ansiehst, wirst Du feststellen, dass auch in der Stellung HIGH ständig eine RC Kombination aktiv ist.
Dadurch, dass ich die Widerstände entfernt habe, wird in der Stellung HIGH mit dem Signal überhaupt nichts gemacht.
In der Stellung MED ist der 4,7 nF und in LOW der 10 nF Kondensator für die Absenkung verantwortlich.


@ Paul
Bitte mach die kleine Änderung.
Wenn der 15" LS ein Breitbänder ist, dann schließe ihn ohne Weiche an und das Piezo Horn einfach parallel dazu (ohne Weiche oder Serienkondensator).


Gruß
Roland
Re: Klang Rock Ola 1438
15.02.11 13:27
Hallo

@Roland: Es stimmt natürlich für die Stellung high, ab in den beiden anderen Stellungen ist der Kapazitätswert und damit die Bedämpfung der Höhen trotzdem größer. Hast Du Dir die Dimensionierung der Loudness - Schaltung angesehen. Ich finde sie zumindest eigenartig.

Viele Grüße - charly49
Re: Klang Rock Ola 1438
15.02.11 15:43
Hallo Charly

Ich habe mal nachgerechnet.
Alle Scheinwiderstände @ 10 KHz:

Original: HIGH = 28 K / MED = 6 K / LOW = 2,9 K (gerundet)

Meine Änderung: HIGH = unendlich / MED = 3,2 K / LOW = 1,6 K (gerundet)

Bei MED und LOW sind meine Werte etwas kleiner. Hörbar ist da aber kaum ein Unterschied.
Man könnte natürlich auch andere Werte nehmen, damit die Abstufung weniger stark ist.
Da das Problem aber zu wenig Höhen sind, wird der Schalter sicher auf High eingestellt.
Man könnte die Schaltung auch original belassen und am Kontakt von der Schalterstellung HIGH nur den Widerstand ablöten.

Die Muteschaltung ist soweit in Ordnung.
Der 5 nF Kondensator kann aber nicht wirklich viel bringen.
Sollte die Anzapfung etwa bei 3 K sein, wäre der Scheinwiderstand @ 10 KHz ca. 2.2 K und somit würden die Höhen etwas abgeschwächt werden. Die Kombination 1 K + 250 nF passt von den Z-Werten.

Ich verstehe sowieso nicht, warum immer andere Verstärkerschaltungen verwendet wurden.
Zumindest bei der Klangreglung hätte doch die Standardschaltung ("Kuhschwanz-Entzerrerr") verwendet werden können.
Damit wäre gegenüber der Bezugsfrequenz von 1KHz sowohl eine Anhebung als auch eine Absenkung möglich gewesen.
RO hat diese Schaltung von der 1448 bis zur Tempo 1 verwendet, danach aber wieder nicht. Auch die NOVA Verstärker hatten eine sehr gut dimensionierte Klangregelung mit Standardschaltung.


Gruß
Roland


Re: Klang Rock Ola 1438
16.02.11 08:48
Hallo zusammen,

ich möchte die Schaltung von Roland gerne ausprobieren muß mir aber erst die Kondensatoren besorgen. Wenn ich das richtig verstanden habe und den Höhenregler auf High lasse kann ich doch für den ersten Schritt schon mal den Widerstand entfernen und schauen ob die Höhen da sind. Probiere ich heute Abend aus und berichte umgehend.
Als Basslautsprecher ist ein 15" PA Lautsprecher eingebaut (hab leider keinen Frequenzgang) und als Hochtöner ein Horn von Beyma SMC 2012 das schon ab 1,5kKz eingesetzt werden kann (hab ich mit einem neuen Brett in die Tür eingebaut damit ich die Rock Ola jederzeit wieder in den Orginalzustand umbauen kann )
Oliver, den Tweeter habe ich gekauft als das mit dem Höhenproblem anfing, vorher hatte ich schon mit zwei kleinen Hochtönern und zwei kleinen Breitbändern experimentiert (Kondensator vorgeschaltet) Hat aber alles nichts gebracht.
Der Klang mit dem anderen Verstärker ist wirklich gut und mit einem Breitbandlautsprecher wahrscheinlich noch besser. (wollte ich angehen wenn die Höhen da sind)
Ich habe das Gefühl das mit dem Lautstärkeregler etwas nicht stimmt.
Wenn ich an die hinten angelöteten Kabel komme kann es passieren das es dumpfer oder etwas lauter - heller wird. Schwer zu beschreiben. Hab ihn daher zerlegt, gereinigt (die Schleifbahnspur ist schwarz) hat sich aber nichts geändert.
Beeinflusst der Regler auch den Klang?

Dank und viele Grüße
Paul
Re: Klang Rock Ola 1438
16.02.11 18:54
Hallo Paul,

ich kann zwar weder Charly noch Roland - was das Verstärker-Fachwissen betrifft - das Wasser reichen, trotzdem melde ich mich kurz zu wort. Ich denke schon, dass der LS-Regler den Klang beeinflusst. Der Regler liegt im Signalweg, und zwar noch vor der Tonregelung. Erhöhte Übergangswiderstände an den Steckkontakten, kalten oder anderweitig schlechten Lötstellen, abgenutzten Schleifern etc. werden wohl das Signal beeinflussen . Ob es, so wie bei deinem Verstärker, auch die Höhen stark bedämpft, wage ich mit meinem bescheidenen Wissen nicht zu beurteilen. War der LS-Regler beim Verstärker dabei als die Überholung stattfand? Wenn nicht, wäre das wohl ein Indiz das damit was nicht stimmt.

Gruss
Helmut
Re: Klang Rock Ola 1438
16.02.11 19:01
Hallo zusammen,

ich habe den Widerstand entfernt!
Der Klang ist luftiger geworden, ich habe den Eindruck das die Mitten besser geworden sind.
Wenn ich dann aber lauter drehe enstehen knarz Geräusche bei lauten Stellen!?
Dann habe ich den Widerstand wieder angelötet und die knarz Geräusche sind weg.
Ohne Frequenzweiche für den 15" ist der Klang schlechter, schwammige Stimmen, geworden.

Könnte es denn wirklich sein, so wie Charly49 sagt, das die oberen Frequenzen von diesem Verstärker gar nicht wiedergegeben werden können?
Oder der Lautstärkeregler?

Viele Grüße
Paul
Re: Klang Rock Ola 1438
16.02.11 19:10
Hallo Helmut,

ja, der Lautsprecherregler war dabei, weil ich von Anfang an Probleme mit dem Stecker hatte.
Leider kann ich den Stecker nicht öffnen ohne ihn zu zerstören.
Ich denke das im Stecker etwas nicht stimmt. Ich wackel das dann so lange zurecht bis Ton kommt.

Ich muß aber dazu sagen das ich Herrn Ulbricht den Verstärker zur normalen Durchsicht und Reparatur (falls etwas kaputt sein sollte) geschickt habe.
Ich wußte zu dem Zeitpunkt noch nichts von dem dumpfen Klang.

Schöne Grüße
Paul
B&K
Re: Klang Rock Ola 1438
16.02.11 19:13

Hallo Paul !

Wie oben schon erwähnt , meine 1438 läßt nichts vermissen !
Sie ist nicht so perfekt und ausgewogen wie meine 1454 , aber ich habe den fehlenden Hochtöner im Prinzip
nicht vermisst! Hatte versuchsweise auch ein Pfanstiehl drin , hat mir persönlich aber nicht gefallen.
Den Amp habe ich selbst komplett überholt und auf dem Tisch an einem Breitbänder
zu Testzwecken laufen lassen. Er ist sehrwohl in der Lage einen ausgewogenen Klang
zu reproduzieren , wenn wirklich alles top ist (getestet mit CD-Player und mit Plattenspieler!)

Evtl. haben ja deine Röhren eien Macke , sind die neu ?

Gruß Klaus
Re: Klang Rock Ola 1438
16.02.11 19:29
Hallo Klaus,

die Röhren sind bestimmt schon 20 Jahre alt aber geprüft worden und für OK befunden.
Daher habe ich an Röhrentausch noch nicht gedacht.
Das haut mich schon um das dein Klang mit dem Breitbänder an die 1454 mit Hochtöner drankommt.
Gibt es eine bestimmte Röhre die für die Höhen zuständig ist oder arbeitet alles im Paket?
Gruß
Paul
Re: Klang Rock Ola 1438
16.02.11 19:37
Hallo Paul,

Die Wackelei beim LS-Stecker würde ich erstmal beheben. Normalerweise sind R.O. 6 prong plugs zu öffnen. Wenn das nicht der Fall ist, ist wohl ein "Fremdprodukt" drauf. Leider ist der Stecker im Shop gerade nicht lieferbar (Hab soeben nachgeschaut). Herr Stamann kann dir sicher sagen wann wieder Nachschub kommt.
Wie sieht denn die Buchse aus? Vielleicht ist die ausgeleiert?

@B&K: Röhren würde ich in diesem Fall als Fehlerquelle ausschließen!



Gruss
Helmut
Re: Klang Rock Ola 1438
16.02.11 20:18
Hallo Paul

Ich denke mit Ferndiagnose und Hilfe sind wir ziemlich am Ende angekommen.
Irgend etwas stimmt mit dem Verstärker und dem LS-Regler nicht.
Normalerweise fällt das mit dem dumpfen Ton bei der Kontrolle des Verstärkers auf.
Sowohl messtechnisch als auch bei einer Hörprobe.
Sprich doch mal mit Herrn Ulbricht.

Bitte mach ein Foto vom Poti und vom Stecker.
Dateien die hier angehängt werden dürfen nicht größer als 150 K sein!
Eine weitere Möglichkeit wäre einen Bilderhost zu verwenden (z.B. www.bilder-hochladen.net).

Gruß
Roland
Re: Klang Rock Ola 1438
17.02.11 18:00
Hallo Roland,

anbei die Fotos von dem Poti und Stecker. Der Stecker ist rundum verschlossen.
Mir ist noch aufgefallen das in der Ersatzteilliste auf einem Foto zu erkennen ist das außen am Verstärker ein Kabel von dem Jumper in die Buchse "Local Speaker only" geht. Dieses Leitung fehlt bei mir.
Ich denke auch das sich Herr Ulbricht der Sache hoffentich annimmt:)
Gruß
Paul


Re: Klang Rock Ola 1438
17.02.11 20:29
Hallo Paul

Es sieht so aus als wäre das Poti von einer anderen Box (z.B. 1448).
Original hat das Poti der 1438 nur 5 Anschlüsse.
Mess doch mal den Widerstand zwischen Schirm und Gelb.
Das Poti von der 1438 sollte 10 K-Ohm haben.
Wenn es ca. 25 K-Ohm hat ist es von einer anderen Box.

Mit dem eigentlichen Problem hat der falsche Wert nichts zu tun.

Du könntest aber auch noch den roten und schwarzen Draht vom Poti ablöten und testen ob der Klang dann besser ist.

Gruß
Roland
Re: Klang Rock Ola 1438
17.02.11 20:47
Hallo Paul

Noch ein Nachtrag bzw. Versuch.
Löte den 5 nF Kondensator von PIN 2 der LS-Buchse und den roten und schwarzen Draht vom Poti ab.
Dadurch ist die Loudness-Schaltung mal weg.

Gruß
Roland

Re: Klang Rock Ola 1438
19.02.11 17:49
Hallo Roland,

der Widerstand zwischen Gelb und Schirm ist 30 KOhm.

Ich habe das rote und schwarze Kabel vom Poti abgelötet.
Der Klang ist sehr viel besser geworden!
Die Mitten sind da und alles ist viel luftiger.
Ich denke damit könnte ich schon leben.

An der Buchse vom Lautsprecherregler fehlt die Verbindung von 2 nach 5 mit dem 0.005 MFD Kondensator.
Ich denke ich muß mir jetzt erstmal einen Lautsprecherpoti besorgen.

Viele Grüße aus dem Sauerland
Paul
Re: Klang Rock Ola 1438
20.02.11 16:32
Hallo Zusammen

Sorry, dass ich diesen Thread nochmals hochbringe aber ich finde ihn interessant. Speziell das Thema Lautsprecher mit/ohne Feldspule und deren Anschluss beschäftigt mich noch weiter.

Wenn ich also richtig verstanden habe verhält es sich wie folgt:
Ersetzt man einen Magnetspulenlautsprecher durch einen mit Permanentmagneten muss der Widerstand der Feldspule simuliert werden mittels eines Lastwiderstands da sonst der Verstärker aufgrund zu geringer Belastung Schaden nehmen würde. Den neuen Lautsprecher darf man dann aber z.B. auch an den Verstärkeranschlüssen welche eigentlich für einen externen Zusatzlautsprecher gedacht sind, anschliessen? Oder muss der interne Lautsprecher zwingend mit dem Hauptanschluss verbunden werden?

Andere Frage:
Als ich meine Tempo 2 erhalten habe waren die internen Permanentmagnet-Lautsprecher nur an den Externanschlüssen des Verstärkers angeschlossen da der Vorbesitzer Stereoton wollte (normalerweise sind Tempo/Regis/Emress Mono geschaltet wenn nicht externe LS verwendet werden). Die Verkabelung zum originalen Anschluss hat gefehlt. Ist es dem Verstärker in diesem Fall egal, wenn der Hauptanschluss leer bleibt?
Re: Klang Rock Ola 1438
20.02.11 19:47
Hallo Eduard,

Die pulsierende Gleichspannung welche in der Gleichrichterröhre 5U4 erzeugt wird, muss zur Vewrwendung im Verstärker weitgehend geglättet werden. Bei den frühen Verstärkern verwendete man zu den Siebelkos die Feldspule des LS gleichzeitig als Siebdrossel. Später als die Magnettechnik soweit gediehen war konnte man Permanentmagnete in den LS verwenden und als Siebdrossel wurde dann meist ein Lastwiderstand verwendet.
Ersetzt man nun einen Feldspulen-LS durch einen Permanentmagnet-LS muss man behelfsweise wieder eine Siebdrossel einbauen. Das könnte eine Feldspule sein, aber der einfacheren Bauweise wegen wird ein Lastwiderstand ähnlicher Leistung verwendet. Es geht also um´s "glattbügeln" der benötigten Anodenspannung in den Verstärkerröhren!

Wie die LS anzuschliessen sind hängt von deren Werten ab und ist stets im Manual genau beschrieben. Da die meisten Ausgangsübertrager mehrere Abgriffe auf der Sekundärseite haben ist dafür auch ein Wählschalter vorhanden, der entsprechend einzustellen ist.

Der 70V oder 100V Ausgang ist nur für externe LS mit Eingangsübertrager geeignet und dient dazu, das Tonsignal über weitere Strecken (z.B. in einen anderen Raum) verlustarm zu übertragen.

Gruss
Helmut
Re: Klang Rock Ola 1438
20.02.11 22:04
Hallo Eduard

Noch eine Ergänzung zur Feldspule.

Nicht jede Lautsprecher Feldspule wurde auch gleichzeitig als Siebdrossel verwendet.
Die hochohmigen Feldspulen waren an der Anoden- oder Schirmgitterspannung angeschlossen und hatten daher keine Siebwirkung. Da die Feldspule für das Netzteil aber eine Last darstellt, erhöht sich die Spannung wenn keine Feldwicklung mehr angeschlossen ist. Um das zu kompensieren sollte statt der Feldspule ein Widerstand mit dem selben Widerstandswert wie jener der Feldspule angeschlossen werden. Die Leistung des Widerstandes liegt z.B. beim Verstärker der 1438 bei ca. 16 Watt und ist bei anderen Jukeboxverstärkern ähnlich. Ohne Ersatzwiderstand funktioniert der Verstärker auch, hat jedoch höhere Spannungen. Da die meisten Verstärker für 220 V gebaut wurden und heute die Netzspannung 230 Volt (gemessen oft noch etwas mehr) beträgt, sind die Betriebsspannungen der Verstärker ohnehin schon höher. Somit ist es sicher sinnvoll einen Ersatzwiderstand vorzusehen. Netzteile mit Spannungsvorwahl 220 / 240 Volt sollten auf 240 V eingestellt werden. Wenn die Feldwicklung eines Lautsprechers auch als Siebdrossel zur Glättung der Gleichspannung verwendet wird, dann ist die Wicklung relativ niederohmig, damit kein all zu großer Spannungsabfall entsteht, weil die Wicklung dann in Serie geschaltet ist. Falls so eine Feldwicklung entfällt, weil ein LS mit Permanentmagnet werwendet wird, dann muss zur Beibehaltung der Siebwirkung eine Siebdrossel eingebaut werden. Ein Widerstand als Ersatz der Feldwicklung bewirkt hier ebenfalls nur, dass die Spannungen nicht höher sind als mit Feldspule, hat jedoch so gut wie keinen Einfluss auf die Glättung der Gleichspannung.

Gruß
Roland
Re: Klang Rock Ola 1438
20.02.11 22:38
Hallo,
Roland hat recht (und war schneller) !
Meist ist die Feldspule Teil eines Spannungsteilers, der für korrekte (Schirmgitter-)Spannung sorgt, deshalb gibt es solch einen Lastwiderstand auch in Verstärkern, die von Haus aus für den Betrieb ohne Feldspule ausgelegt waren (Seeburg,R-O 1458/65, 1455, Wurl.1800 etc.) Hier ist nicht nur das Funktionieren des Widerstands wichtig, sondern auch dessen exakter Wert (deswegen bietet Oliver für Wurlitzer ja den genau passenden Widerstandswert an).
Passen diese Spannungen nicht in ihrem Verhältnis, äußert sich dies sehr oft durch unsauberen Klang.

Lautstärkeregler-Stecker: es gab auch die vergossenen schwarzen nicht zu öffnenden Stecker original bei R-O, erst ab der Tempo hab ich nur noch die mit dem Aluhütchen gesehen.
Die Beschaltung an den Anzapfungen des Reglers (zur gehörrichtigen Lautstärkeregelung) ist klanglich nicht zu vernachlässigen, es sollten für jedes Gerät die original vorgesehenen Werte verwendet werden. Selbst ein (z.B. original zum Gerät als passend geltender) Nova-Regler mit zwar geeigneter Beschaltung, aber anderen Werten ergibt einen anderen Klangcharakter!
Zur Höhenverbesserung bei kleinen Lautstärken ist es in vielen Fällen prinzipiell auch möglich, einen kleinen Kond. (einige hundert pF, am besten ausprobieren) vom heißen Ende des Potis zum Schleifer dazuzuschalten; und eine Rückrüstung ist jederzeit möglich.

Viele Grüße
Michael
Re: Klang Rock Ola 1438
21.02.11 14:50
@roland
@michael

da hab ich aus meinem Halbwissen heraus (wieder einmal) - was die Spannungsglättung betrifft - einen Unsinn zusammengeschrieben! Danke für Eure höfliche Korrektur!

Gruss
Helmut
Re: Klang Rock Ola 1438
21.02.11 22:47
Hallo Helmut,
sag einfach, Du hast die Fußnote und die Gänsefüßchen vergessen ! smiling smiley

Viele Grüße
Michael
Re: Klang Rock Ola 1438
22.02.11 11:51
Vielen Dank an Helmut, Roland, Michael

Dank dieses Gedankenaustauschs konnte ich einiges dazulernen. Bin Mechaniker, aber nicht unbedingt Verstärkerexperte. Deshalb sind solche Diskussionen sehr hilfreich.

Viele Grüsse
Eddie
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