RockOla 1465 Plattenspieler Überholung

Hallo
Die Laufgeräusche des Plattenspielers waren ziemlich laut, daher habe ich mal das Laufwerk ausgebaut und gescheckt.Die 3 Gummis, wo der Motor angeschraubt ist, waren völlig abwesend, Metall auf Metall,dadurch war der Motor auch zu tief montiert, so das die Antriebs-Welle nur halb mit dem Reibrad in
kontakt war. Was zur Folge hat, das sich Spuren wie Kerben im Reibrad eingefräst haben.
Das Reibrad wird auf der Drehbank mit einem scharf geschliffenen HSS Stahl abgedreht, so das der Gummi wieder absolut rund ist.
Für die 3 Gummis von der Motoraufhängung nehme ich 3 passende "Einzeladerabdichtungen" aus Silikon
die perfekt passen.Falls jemand solche Einzeladerabdichtungen für diesen Zweck braucht so kann er sich bei mir melden.
Dann habe ich noch den Motor aufgeschraubt und den Rotor mit Achse herausgeholt.
Es sieht so aus, als ob da Lager aus Messing drin wären.
Und keine Lager aus Sinter-Bronze.Bei Dual Reibradspielern kommt Isoflex PDP 40 Öl an die
Sinter-Lager, damit habe ich schon Erfahrung. Das dünnflüssige Isoflex PDP 40 kann in die Kapilaren der Sinter-Bronze eindringen wie in einen Schwamm, aber für Messing ist es weniger geeignet.
Die Frage ist, was für ein Schmierstoff ist für die Rockola 1465 Motor-Lager geeignet?
Gruß Armin

[ssl.kundenserver.de]

[ssl.kundenserver.de]

Warum einfach wenn es auch Umständlich geht ?

Hallo Armin

die Lager sind selbstverständlich original aus Sinterbronze (siehe [ssl.kundenserver.de] ), Messinglager würden nicht lange halten. Übrigens werden (seltsamerweise) meistens nicht die Lager kaputt, sondern die Stahlachse läuft ein.

Viele Grüße - charly49

Hallo

der Klang ist mit meinen Maßnahmen zwar wesentlich besser geworden, aber immer noch nicht ganz
befriedigend.Ich habe übrigends Motoröl 20W50 für den Motor genommen.
Wenn eine Platte mit Klavier abgespielt wird, so hört man ein Vibrieren.
Wenn man den Motor anfaßt, spürt man diese Vibrationen, die dann über die Antriebswelle
auf den Plattenteller übertragen werden.
Der Rotor müßte dynamisch ausgewuchtet werden, um diese Vibrationen zu minimieren.
Gruß Armin

Einen Teil der Gleichlaufschwankungen bekommst du mit einem neuen Zwischenradgummi weg.
Bedenke aber, das das keine hochwertigen Laufwerke sind, zumindestens für heutige Verhältnisse. Sie entsprechen technisch eher einem einfachen Kofferplattenspieler, als einem Hifi-Gerät.
> Der Rotor müßte dynamisch ausgewuchtet werden
Dir ist aber bewußt das du dann mehr Aufwand treibst als damals der Hersteller?

Hallo Armin

Ich denke, das Vibrieren kommt nicht von einer Unwucht des Ankers. Der Anker ist bei einem neuen Motor natürlich gewuchtet (erkennbar an einigen unterschiedlich tiefen Bohrungen auf dem Anker). Ich habe aber auch schon viele neue Ankerwellen angefertigt und die Motoren funktionieren auch ohne Wuchten tadellos. Wahrscheinlich werden die Vibrationen des Motors übertragen, weil die Kabeldurchführungen nicht als Dämpfungsgummi geeignet sind.

Zum Schmieren verwendet man ein ganz dünnflüssiges, säurefreies Öl (z. B. Ballistol). Das 20W50 Motoröl halte ich für nicht geeignet. Es ist im kalten Zustand viel zu zähflüssig. Außerdem mußt Du es alle 10000 km wechseln

Viele Grüße - charly49

Hallo Charly

doch, die Silikon Teile sind gut und funktionieren gut.
Wenn man an den Motor faßt, spürt man deutlich die
Vibration, fasst man an das Chassis, so spürt man gar keine
Vibration.
Im Prinzip sehen diese Silikon Einzeladerabdichtungen so aus wie
diese im Shop erhältlichen Dämpfungsgummies.
Diese einfachen Asynchron oder Synchron 50Hz Wechselspannungsmotore vibrieren immer ein wenig, auch bei den Hifi- Dual Reibrad-Plattenspielern, bei diesen sind die Vibrationen aber nicht so stark wie bei
dem Rock-Ola Motor.
Außerdem haben die Hifi-Spieler einen viel größeren und schwereren Plattenteller.
Bei so einer alten Jukebox ist dieser rauhe Lauf mit für den typischen Klang verantwortlich,
die Frage wäre nur, wie hat so eine Box geklungen als sie neu war?
Gruß Armin




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.10 06:20.

Hallo Armin

Wenn Du das Laufgeräusch, bzw. die Vibrationen des Motors aus dem Lautsprecher hörst, sind die Kabeldurchführungen wohl doch nicht optimal. Sie mögen ähnlich aussehen, aber offensichtlich erfüllen sie ihre Aufgabe nicht ganz. Wenn Du die Vibrationen mit der Hand fühlen könntest, wäre das Rumpeln so laut, daß es die Musik übertönen würde. Du kannst die Vibrationen hören, wenn Du den Griff eines langen Schraubendrehers ans Ohr hältst und mit der Klinge an verschiedenen Punkten an Chassis, insbesondere auf der Motorplatte tastest. Ich habe dafür sogar ein Stethoskop. Ob es an den Dämpfungsgummis liegt, kannst Du leicht feststellen, indem Du unter den Motor greifst und diesen leicht anhebst. Wenn das Geräusch dabei wesentlich weniger wird, liegt es mit Sicherheit an den Gummis.

Eine weitere Möglichkeit ist das Gummirad. Wenn es zu hart ist, nützt das Abdrehen nicht viel, dann muß es (zumindest der Gummiring) ersetzt werden. Auch die Feder auf der Motorwelle kann Vibrationen verursachen, wenn sie deformiert ist. Auch die Feder, die das Gummirad zum Plattenteller zieht, darf nicht zu stark sein, sonst können ebenfalls Vibrationen übertragen werden.

Die Motorwelle muß an den Lagerstellen schön poliert sein. Ein Lagerspiel von einigen Zehntel Millimetern spielt nach meiner Erfahrung keine Rolle. Das Motoröl ist für die Sinterlager nicht geeignet.Möglicherweise führt es dazu, daß die Lager unzureichend geschmiert werden. Sollten tatsächlich, wie Du schreibst, Messinglager eingebaut sein, würde ich diese durch Sinterlager ersetzen. Wenn die Lagerschilder noch original vernietet sind, ist es unwahrscheinlich, daß Messinglager eingebaut sind.

Die Transportsicherungs - Schrauben müssen gelöst sein, sonst gibt es möglicherweise eine akustische Rückkopplung von den Lautsprechern.

Ich würde Dir auf jeden Fall empfehlen, die richtigen Grommets (Dämpfungsgummi) und einen Gummiring für das Idler Wheel zu bestellen.

Viele Grüße - charly49

Hi Charly

das ist ja alles ziemlich komplex.
Ein neuer Gummi-Ring kann jedenfalls nicht schaden.
Der Tip mit dem Stethoskop ist gut.
Es könnte auch sein, das die Motorwelle nicht rund läuft, die Feder sieht nicht deformiert aus.
Ich könnte mal einen anderen Rock Ola Motor einbauen, einen hab ich noch irgendwo.
Es brummt(50 HZ) auch noch relativ laut, aber wenn der Verstärker in Idle ist, ist der Brumm weg.
Ich glaube, es liegt an der Tonarmverkabelung, die ist nicht mehr original und nicht genug geschirmt.
Es wartet also noch eine Menge Arbeit bei dieser Box.
Gruß Armin

Hallo Armin
klink mich hier auch mal ein, denn ich hatte ein ähnlich gelagertes Problem bei meiner 1494 iger. Auf Anraten der lieben Menschen hier im Forum, habe ich mir gleichzeitig 3 neue Lagergummis und einen neuen Antriebsgummi gekauft ( gibt ja hier im Shop ). Hab dann alles ersetzt und es war danach schon ziemlich besser mit dem Rundlauf, sprich verzerren bei gewissen Musikpassagen. Wie Du, habe ich auch festgestellt, dass da Vibrationen warenn und ich habe weiterhin nach der Ursache geforscht. Schlussendlich fand ich den Fehler im Platttenteller, dieser ist wohl mal runtergefallen und hatte eine kaum sichtbare, respektive 2 Dellen. Diese habe ich dann in der Drehbank entfernt und seither läft die Box einwandfrei. Vielleicht ist die Ursache bei Dir auch hier zu finden, wer weis!

Gruss Bruno

Hallo zusammen,

das erinnert mich an eins der ungeklärten Rätzel, die noch in meinem Keller liegen.
Ich hatte ein ähnliches Problem in einer RO 430. Es war auch immer eine leichte Vibration zu hören. Mit einem anderen Motor war das Problem behoben. Bisher konnte ich noch nicht genau nachvollziehen, woran es lag (das hatte aber bisher auch noch nicht die höchste Priorität). Die Motorwelle scheint gerade zu sein. Eine Unwucht kann nicht ausschließen. Bei diesem Motor war, wie Charly49 es beschrieben hat, die Welle sichtbar eingelaufen.
Den Motor testweise gegen einen anderen zu tauschen ist sicherlich ein sinnvoller Ansatz.

Gruß
Clemens