Ami Rowe R1-3 Ruhestrom einstellen

Hallo allerseits,

habe bei meinem Verstärker die Endtransistoren ersetzt, da diese defekt waren.
Es handelt sich um den 125 Watt Verstärker Nr.: 6-07438-02.
Hier waren die BD317 und BD318 verbaut, habe die gleichen durch natürlich neue ersetzt.
Nun möchte ich gerne den Ruhestrom auf den Treiberplatinen einstellen, da dies vermutlich vorher nicht gemacht wurde und die Transistoren zerstört wurden.
Der Verstärker spielte, als ich die Box kaufte, allerdings mit ziemlichen Brumm auf einem Kanal und schlechter Kanaltrennung, bzw. geringerer Ausgangsleistung auf eben diesem Kanal.
Auch wurde zumindest ein Teil der BD-Transistoren ziemlich heiss, was ich auf den nicht eingestellten Ruhestrom zurückführe, letztendlich gaben sie dann ja auch den Geist auf.
Zwar funktioniert der Verstärker nun wieder, habe ihn kurz ausprobiert, aber die Endtransistoren, zumindest einer wird wieder ziemlich warm.
Deshalb die Frage: Hat jemand einen Plan dafür, möchte den Ruhestrom exakt einstellen und im Manual ist leider kein Plan, oder überhaupt Hinweise mit Daten zu finden.
Die Kosten für Kopien, Porto etc. evtl. geht es ja auch per Scan übernehme ich natürlich gerne!!
Freue mich sehr über Eure Hilfe und Antworten.

Beste Grüße Jürgen.

Hello Jurgen,

Rowe Ami 125 watt amplifier 6-07438-2
The original transistors would have been 2N6284 (NPN) and 2N6287 (PNP) they have a current rating of 20 amps and hfe bias of 10 amp compared with the BD318 and BD318 of 16 amps and hfe bias of 4 amp.

If you wish to contact me off of line I will see what information I can let you have.

Regards
Alan Hood
ami-man
UK
alan-hood@datex.co.uk

Hallo Jürgen

Wie Alan schon schrieb, sind die Originaltypen 2N6284 und 2N6287. Die BD - Typen sind nicht geeignet, denn es sind keine Darlingtontransistoren wie die Originaltypen. Eine Ruhestromeinstellung ist nicht vorgesehen und auch nicht erforderlich. Wenn alles in Ordnung ist, liegt der Ruhestrom (5A Sicherung F2 entfernen und mA- Meter an die Sicherungshalter) ohne Eingangssignal im Bereich von 5 bis 25 mA (15 mA typisch). Vor einer Ruhestrommessung ist unbedingt die folgende Einstellung zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Wenn der Ruhestrom höher ist, liegt ein Fehler in der Treiberstufe oder an den Bias - Dioden vor.

Der Einstellregler auf dem Driverboard dient zum Einstellen von 0 V am Verstärkerausgang. Gemessen wird natürlich ohne Eingangssignal und der Stecker zu den Ausgangstrafos muß abgesteckt sein. Die Einstellung muß sehr genau gemacht werden. Die maximale Abweichung darf nicht mehr als +/- 5 Millivolt sein. In den meisten Fällen ist beim Tausch der Endtransistoren kein Neuabgleich nötig.

Viele Grüße - charly49

Einfach klasse Leute, besten Dank für die super Antworten!!

Charly49 das ist doch mal eine gute Arbeitsanweisung, damit kann man wirklich arbeiten.
Sobald ich die Darlington habe, mache ich mich gleich an die Arbeit und kontrolliere alles, wie Du beschrieben hast.
Natürlich gebe ich anschliessend auch ein Feedback, wie es gelaufen ist.

Fein, daß man hier so fundiertes Fachwissen zu lesen bekommt, einfach toll!!
Man steht nun dann nicht mehr alleine mit seinen Problemen da und kommt wirklich weiter.

Nochmals lieben Dank an Euch!!

Beste Grüße Jürgen.

Möchte gerne, wie versprochen ein kurzes Feedback zu meinem Problem geben:

Nachdem ich nun endlich auch die originalen Darlington 2N6284 und 2N6287 bekommen habe, wurden sie gleich von mir sauber und mit Wärmeleitpaste verbaut.
Bei der Gelegenheit auch die Diodenpakete, um ganz sicher zu gehen und man war ja sowieso schon an der Stelle.
Alle Dioden und Widerstände habe ich soweit geprüft und gewechselt, da manche Dioden sogar geplatzt waren, die 2 Watt Widerstände auf den Driver-Boards waren auch teilweise geplatzt, oder hatten einfach eine zu große Abweichung vom Sollwert.
Da ich bei dem Versuch den Ruhestrom einzustellen vorher einfach keinen konstanten Wert hinbekam, habe ich die beiden Trimmer auf den Driverboards ebenfalls, natürlich mit neuen Rändelscheiben gewechselt, das hat sich auch ausgezahlt.
Natürlich ist mir klar, daß durch diese neuen, etwas bunten Widerstände und die neuen Trimmer die Originalität ein klein wenig geändert wurde, das muss man aber, denke ich vernachlässigen, gibt es ja auch kaum alte, originale Widerstände und hier zählt eben, es funktioniert wider alles.
Man möge mir das nachsehen, lege ich ansonsten großen Wert auf Originalität.
Nun konnte ich die Ausgangsspannung am Amplifier exakt auf 0 Volt einjustieren, diese Arbeit ist in der Tat peinlich genau vorzunehmen und erfordert natürlich etwas Fingerspitzengefühl, genau , wie es charly49 beschrieb!
Dann erfolgte die Messung an den beiden Sicherungshaltern der Driverboards, hier bekam ich an einem Kanal 9,2ma, an dem anderen 15,5 ma, was ja noch im Toleranzbereich liegt, ausserdem stimmte ja die Spannung am Verstärkerausgang.
Die etwas unterschiedlichen Werte führe ich auf Bauteiltoleranzen zurück, ist aber OK.
Nun freue ich mich wirklich sehr, daß der Verstärker, bis auf einen kleinen Fehler, ( leichtes Rumpeln im Standby.Betrieb), auch nur ab und zu, wirklich wieder super funktioniert!!
Mein Verdacht ist, daß die vier IC`s auf der Pre-Amp Platine einen Defekt haben, zumindest eines.
Habe mir bereits den Äquivalent-Typ TBA231A, also auch Low Noise bestellt und denke, daß dann Ruhe ist.

An dieser Stelle möchte ich einmal ganz ausdrücklich betonen, daß ich ohne die großartige und fachlich kompetente Hilfestellung von charly49 und Ami-Man noch lange keinen Erfolg gehabt hätte!!!!
Diesen beiden Kollegen ein ganz herzliches DANKESCHÖN!!!!!!!!!!

Habe diese Rückmeldung bewusst etwas ausführlicher gestaltet, um auch anderen hier eine Chance zu geben, bei dem gleichen Problem sofort etwas nachlesen zu können und möchte somit einen bescheidenen Beitrag zu diesem Thema leisten.

Beste Grüße an alle hier.

Grüße Jürgen

Hier noch eine kurzer Nachtrag zu dem Problem mit meinem Amplifier:
Wie ich schon beschrieb, rumpelte der Amp im Standby manchmal so komisch, alles andere lief ja nun nach der Reparatur wieder.
Hatte die RC4739DB in Verdacht und deshalb neue äquivalente vom Typ TBA231A geordert.
Diese habe ich heute schon erhalten und sogleich gegen die alten getauscht.
Kann nun sagen, daß ich mich total freue, das Rumpeln ist anscheinend weg, Hurra!!
Alles in allem hatte ich ne Menge Arbeit, hat sich aber absolut ausgezahlt, da darf man eben nicht faul sein.
Und wie ebenfalls schon erwähnt, kommt man ohne kompetente Hilfe und Schaltpläne nicht, oder nur sehr schwer weiter.
Menschenskinder bin ich froh, diese Forum mit Menschen gefunden haben, die einem super weiterhelfen!!
An alle nochmals ein großes Dankeschön, macht bitte weiter so!
Ich hoffe sehr, auch mal jemandem hier mit Rat und Tat beistehen zu können, wie es mir zuteile wurde.

Allerbeste Grüße Jürgen.