Probleme mit Verstärker von Seeburg C

geschrieben von - posted by Thierry 
Probleme mit Verstärker von Seeburg C
11.12.09 07:26
Hallo,

Beim MRA3-L6 Verstärker meiner Seeburg C tritt direkt nach dem Anziehen des play relays (also sobald eine Platte im normalen Spielbetrieb aufgelegt wurde) ein schreckliches Brummen auf dessen Lautstärke man nicht durch drehen des Lautstärkepotis beeinflussen kann. Musik von der Laufenden Platte hört man keine; auch nicht im Hintergrund. Ein Abziehen der Tonabnehmerleitung bringt keinen Unterschied, sodass das Problem wahrscheinlich am Verstärker oder am Lautsprecher liegt.
Am Verstärker sind alle Siebelkos, Koppelkondensatoren und Kathodenwiderstände erneuert worden.
Die Röhren sind alle auf einem Hickock Röhrenprüfgerät durchgemessen worden und haben keine Kurzschlüsse und noch gute Werte. Alle kaputten Röhren wurden duch NOS US Röhren ersetzt (welche ichallerdings noch nicht nachgemessen habe...)
Als ich die Box bekam waren beide Kabel der Feldspule des Lautsprechers duchtrennt und nur noch die der voice coil angeschlossen. Ein Messen des LS's brachte ans Licht dass die Feldspule kaputt war. Mittlerweile ist ein neuer (alter) Lautsprecher eingebaut bei dem die Feldspule den richtigen Wert hat ebenso wie die voice coil.
Kann es sein dass durch einen eventuellen Betrieb des Verstärkers ohne Last (also ohne angeschlossene Feldspule des LS's) eines Vorbesitzers der Box, der output Transformator in Mitleidenschaft gezogen wurde und dieser nun diese schrecklichen Geräusche verursacht?
Oder wo soll ich mit meiner Fehlersuche ansetzen???

Schöne Grüsse,
Thierry



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.09 07:30.
Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
11.12.09 09:22
Hallo Thierry

Wenn nur die Feldspule abgeschlossen war, sollte der AT nicht in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Es könnte aber trotzdem sein, daß der Trafo schon vom Vorbesitzer ruiniert wurde. Ohne angeschlossene Feldspule konnte die Box jedenfalls nicht gespielt haben. Durch die abgeschlossene Feldspule könnte die Anodenspannung des Verstärkers zu hoch gewesen sein und z. B. einen der neuen Siebelkos (ich weiß nicht, welche eingebaut wurden) getötet haben. Eine weitere Möglichkeit wäre, daß am Lautsprecheranschluß etwas verändert und falsch geschaltet wurde. Ich denke, es wäre am besten, wenn Du den Verstärker durch einen Fachmann reparieren läßt, bevor noch mehr kaputtgeht. Den Verstärker würde ich so auf jeden Fall nicht mehr einschalten.

Viele Grüße - charly49
Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
14.12.09 01:35
Ich möchte es mal mit den Worten des Trafo Wicklers meines Vertrauens sagen . Die Trafos müssen kaputt gehen wie kann man blos so ein sch... bauen . Aber die Ticken sowieso nicht Richtig man weiss bei denen nie wie rum die Trafos gewickelt sind mal links mal rechts wie die gerade Lustig waren aber soviel Leistung bei dem dünnen Draht das muß zwangsläufig warm werden und kaputt gehen . Soviel mal zu de Seeburg Übertragern .

Verstärker Spannungslos !!!!!!!!

Widerstandmessung
Ich habe mir den Plan gerade Online angeschaut und kann nicht genau erkennen ob es Pin 3 ist oder nicht auch kann ich den Winderstandwert nur anhand von Erfahrungswerten schätzen . Deswegen ist das ganze zwar nicht perfekt sicher aber so kannst du schonmal feststellen ob dein Trafo nen Schluss oder eine Unterbrechung hat . Die Rote Leitung kommt von der 5U4 über den ersten Siebelko am R1 entlang zum Übertrager .

Rot gegen linke 6L6 Pin 3 etwa 230 Ohm
Rot gegen rechte 6L6 Pin 3 etwa 230 Ohm

Wenn die Werte zwischen links und rechts um 20 bis 30 Ohm Vareieren ist das o.k.
Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
14.12.09 19:56
Hallo Charly, Hallo Swen,

Vielen Dank für die guten Tipps!
Hatte mich auch nochmals im Verstärker auf Fehlersuche begeben - Resultat ist dass der Grund fürs Brummen gefunden ist: es war eine schlechte Erdung zum Verstärkerchassis des neuen 60uF Siebelkos.
Leider ist der Verstärker hartnäckiger als alles was mir bisher auf die Werkbank gekommen ist. Ton habe ich jetzt zwar (klar und deutlich, ohne Verzerrungen), allerdings maximal nur auf Zimmerlautstärke und nur wenn ich den dreipoligen muting switch neben dem Tonabnehmereingang abgesteckt habe. Soweit ich im manual rausgefunden habe ist in diesem Zustand die Zimmerlautstärke normal beim MRA3-L6. Stecke ich den muting switch in die Buchse, so fängt der Verstärker an zu heulen wie ein Nebelhorn...
Soweit ich dies laut manual erkennen konnte sind die Schalter am Laufwerk, welche für die Stummschaltung zuständig sind (M, MA, Mb) korrekt eingestellt....ich wäre hier für jede Hilfestellung dankbar!
Den Überträger habe ich gemäss der Anleitung von Swen nachgemessen und ich messe an Pin 3 der linken 6L6 (Verstärker im eingebauten Zustand von hinten gesehen) 142 Ohm, am Pin 3 der rechten 6L6 103 Ohm.

Einen schönen Gruss,
Thierry



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.12.09 21:57.
Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
14.12.09 22:01
Hallo nochmal,

Hätte da noch eine Frage bezüglich des Seeburg Schaltplanes. Sie machen hier einen Unterschied zwischen ''chassis ground'' (dargestellt wie ein normales Erdungssymbol) und ''signal ground'' (als Pfeil dargestellt). Welches ist hier der (messbare) Unterschied. Die meisten Stellen welche als signal ground gekennzeichnet sind verhalten sich wie normal zum Chassis geerdete Teile; einige jedoch nicht....

Um Erleuchtung hoffend ;-) ,
Thierry
Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
15.12.09 07:01
Hallo Thierry

Für Spannungsmessungen sollte es keinen Unterschied geben. Die Signal Ground - Punkte sind nach bestimmten Regeln verdrahtet und nur an einer Stelle mit dem Chassis Ground verbunden. Dadurch soll verhindert werden, daß z. B. die Ladeströme der Elkos durch die gleichen Leitungen oder Chassisbereiche fließen wie die Signalströme und dadurch verkoppelt werden. Diese Trennung ist nicht bei allen Verstärkern wirklich konsequent ausgeführt. Das ist eines von vielen Dingen, die man für eine gute Verstärkerreparatur wissen und beachten muß. Manchmal genügt es schon, wenn beim Basteln eine zusätzliche Verbindung hergestellt wird oder ein Bauteil an einen falschen Massepunkt angelötet wird und der Verstärker brummt. Solche Fehler sind dann sehr schwierig und zeitaufwändig zu finden, vor allem nach einem Rundumschlag (alle Kondensatoren raus). Ich rate aus diesem Grund immer ab, eine Verstärkerreparatur ohne die nötigen Fachkenntnisse zu versuchen.

Viele Grüße - charly49
Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
15.12.09 13:04
Hallo Thierry

Hast Du den AVC-Schalter auf OFF und den Speaker-Output Schalter auf 7 eingestellt?

Falls beide Schalter so eingestellt sind und immer noch "nur" Zimmerlautstärke dabei herauskommt, dann nimm mal die Röhren V4 (6SK7) und V5 (6SL7) raus. Das sind die beiden Röhren der AVC-Schaltung.

Gruß
Roland
Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
15.12.09 15:56
Ich kann beim Online Plan jetzt nicht lesen ob der auch die Voraussetzungen braucht wie die späteren aber wenn ich mich nicht Irre dann braucht der um auf volle Lautstärke zu kommen die 3 polige Mute Leitung . Irgendwo müsste da stehen das diese gebrückt sein muß wenn man den Signalweg nach Plan Vorgabe prüft . Das würde im Einsatz ja der Kontaktsatz auf der Maschine machen . Wenn du den aber nicht dran hast weil es jault dann dürfte das der Punkt sein das der nicht auf Leistung kommt .
Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
15.12.09 19:34
Hallo Swen

Für die Messung der DC-Spannungen wird Pin 3 der Mute-Buchse auf Masse gelegt.
Nur bei einer DC Messung (AVC Schaltung) darf Pin 3 nicht auf Masse gelegt werden.

Das war es dann schon.

Erst beim MRA 4-L6 muss bei der Messung der Signalspannungen Pin 1+3 der Mute-Buchse verbunden sein.
Beim MRA 3-L6 sind keine Werte der Signalspannungen angegeben.

Wenn die beiden AVC Röhren draußen sind, dann muss der Verstärker die volle Lautstärke bringen.

Gruß,
Roland


Re: Probleme mit Verstärker von Seeburg C
16.12.09 21:34
Hallo Swen, Hallo Roland,

Sorry für die verspätete Antwort - bin gestern leider nicht zum Basteln gekommen ;-)
Also hier die Ergebnisse:
1) Wenn die V4 (6SK7) und V5 (6SL7) raus sind, ebenso wie der mute-stecker, dann funktioniert die Box tadellos , die Lautstärke ist wunderbar und der Klang ist astrein.
2) Wenn die V4 (6SK7) und V5 (6SL7) raus sind, der mute-stecker aber drin, dann fängt nach ein paar Sekunden guten Klangs auf normaler Lautstärke der Ton an immer lauter zu werden bis es nur noch in Heulen ausartet.

Scheint mir so als ob der Fehler irgendwo im muting System liegen würde, oder liege ich falsch?

Besten Gruss,
Thierry
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