Ersetzen von Kondensatoren

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, mit welchen Werten Ihr Kondensatoren ersetzt, deren Werte es nicht mehr gibt.
Bei den meisten Werten stellt sich die Frage nicht wirklich, weil man ähnliche Werte bekommt und Kondensatoren ohnehin eine recht große Toleranz haben.
In den Seeburg Selection Receivern gibt es im Stepper einen 300 µF Elko. Im Prinzip gibt es 330 µF Kondensatoren. Allerdings habe ich sie bisher nur in radialer Bauweise gesehen. Im TSR1 zum Beispiel wäre es schöner einen axialen Kondensator zu verwenden. Haltet Ihr es für kritisch an dieser Stelle einen 470 µF Kondensator zu verwenden? Ich bin mir über die Funktion des Kondensators nicht genau im Klaren. In wie weit ist er für das Timing des Steppers (Umstellen zwischen den beiden Pulssequenzen) wichtig?

Der andere Fall, bei dem ich immer etwas unsicher bin sind 20 µF und 25 µF Kondensatoren. Ich ersetze beide mit 22 µF. Haltet Ihr das für grundsätzlich vertretbar, oder sollte man die 25 µF Elkos in bestimmten Fällen lieber durch größere ersetzen (also praktisch durch 47 µF, 33 µF sind offensichtlich auch eher ungewöhnlich)?

Gruß
Clemens

Hallo Clemens , also ich bleibe da bei 330mF . Bauform ist mir egal . Und mit den anderen Werten halt ich es genau so egal ob 25 oder 20 immer 22 rein und gut ist . Wenn da Irgendwo Elko`s reinmüssen wo der Wert genau eingehalten werden muß dann Schreiben die das schon in die Pläne hat Wurlitzer z.B. mit den 5 % Kerko an der Oszillator Schaltung ja auch gemacht . Ich halte aber eine Diskussion über die Genauigkeit der Elko Werten bei den Toleranzen eh für unsinnig . Wie schon weiter unten gesagt wurde Elko`s haben eh 20 % Tolernaz wenn es gute sind sonst sogar noch mehr .

Gruß Swen

Im Prinzip stimme ich Swen da zu...

Es kommt halt darauf an, WOZU diese Elkos verwendet werden. Sind sie lediglich als Glättungs- bzw. Siebelko im Einsatz, dann ist ihre genaue Kapazität nicht kritisch; man kann im Zweifelsfall den nächsthöheren Normwert wählen (aber Spannungsfestigkeit beachten!).
Sollen sie jedoch etwas timen, filtern (Frequenzen), begrenzen (z.B. Länge eines Schaltimpulses) oder schützen (Funkenlöschung), dann würde ich aus Sicherheitsgründen schon einen Elko mit recht exakt passender Kapazität nehmen.

Bei Elektrolytkondensatoren ist zudem daran zu denken, dass sie mit der Zeit austrocknen können und Kapazität verlieren. Dabei spielt auch die Betriebstemperatur eine große Rolle.

Andere Typen, wie z:B. Foilen- oder Keramikkondensatoren, sind in der Regel unproblematisch.


C U
Catboy (Kai)

Hallo zusammen,

am Wochenende habe ich mich wieder einmal mit Seeburg Steppern auseinandergesetzt. Deshalb habe ich diesen Uralt-Beitrag noch einmal nach Vorne geholt.

So wie ich das sehe ist die Funktion des 300 µF Kondensators in den Seeburg Steppern der 50er Jahre, das Zeitintervall zu definieren, das maximal zwischen der ersten und der zweiten Puls-Sequenz des Fernwählers liegen darf.

Dazu ist zu sagen, dass bei den meisten Fernwählern das Timing der Pulssequenzen durch einen Asynchronmotor definiert wird. Die Drehzahl dieses Motors ist Netzfrequenzabhängig. Das bedeutet, dass man die Puls- und Pausenlängen, die in den Wallbox-Manuals angegeben sind, in Europa immer mit dem Faktor 1,2 (60 Hz / 50 Hz) multiplizieren muss. Das Timing der Stepper wird dadurch ohnehin schon etwas kritischer als vorgesehen.

Bei älteren Wallboxen habe ich beobachtet, dass die Motoren auch gerne mal etwas langsamer laufen als vorgesehen. Bei solchen Wallboxen kann es dann vorkommen, dass zwischen den beiden Puls-Sequenzen die Zählwerke schon freigegeben werden. Damit kommt dann keine Auswahl zustande.

Wenn man den Wert des Kondensators erhöht (z.B. auf 470 µF) werden die Zählwerke erst nach einer längeren Zeit freigegeben. Der einzige negative Effekt, den ich im Moment dabei sehen kann ist, dass die Auswahl des Steppers einige Millisekunden später eingeschrieben wird als vorgesehen. Dafür wird der Stepper aber toleranter gegenüber langsamen Wallboxen.

Fazit: Ich denke, ich werde diesen 300 µF Kondensator in Zukunft gegen einen 470 µF Kondensator tauschen.

Gruß
Clemens

Hallo Clemens,

vielen Dank, habe lange an genau diesem Punkt bei dem Stepper meiner V 200 herumgerätselt: Wallbox etwas zu langsam, da Geschwindigkeit netzfrequenzgetriggert, die Umschaltung der Zählwerke war nicht sauber einzustellen, habe angefangen an mir selbst zu zweifeln, ich werde den Kondensator schleunigst tauschen, hoffe, dass der Stepper dann zuverlässig läuft...Nochmal Danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, das zu posten.

Viele Grüße

Michael

Hallo Michael,

zum Testen kannst Du ja erst mal einen 220 µF Kondensator parallel zu dem vorhandenen auflöten. Wenn das Dein Problem löst, dann weißt Du, dass Du auf dem richtigen Weg bist.

Gruß
Clemens

Hallo Clemens,

nochmal vielen Dank, werde ich am Wochenende ausprobieren & das Ergebnis hier berichten, war schon etwas verzweifelt, da ich einige andere Stepper- Wallbox- Kombinationen zuverlässigst ans Laufen bekommen hatte...

Viele Grüße

Michael

Hallo,

ich besitze eine NSM Serenade Stereo Magic, wo ein 25 µF Kondensator ,bipolar,als Frequenzweiche an den Lautsprechern verwendet wird. Die Genauigkeit auf dem originalen Elko ist nicht angegeben. Nach euren Beiträgen nehme ich an, dass ich hier keinen 22µF Kondensator verwenden kann, da dieser ja schon recht stark von der Soll-Nennkapazität abweicht, oder?

Das ist von Deinem, subjektivem Höreindruck abhängig, Bei Frequenzweichen ist die Toleranz eher nebensächlich. Auch kannst Du gefahrlos Kondensatoren parallel schalten, um Dich so der tatsächlichen Kapazität anzunähern. Ich bezweifele aber dass eine Differenz von wenigen myf wirklich hörbar ist (abgesehen von Leuten mit entsprechend geschultem Gehör)