Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte

geschrieben von - posted by analogi 
Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
26.02.09 21:52
Hallo,
wie alle Rock-Ola Besitzer wohl schon schmerzlich festgestellt haben, geht die Mechanik nicht gerade zimperlich mit dem Vinyl um. Es dauert nicht lang' und schon zieren krakenarmförmige Kratzer die Schallplatte.
Um dies zu vermeiden, werde ich wohl die kleinen Kunststoffteile des Korbes seitlich mit Velourfolie abkleben.
Ein Unterfangen für Geduldige: Pro Fach 4 kleine Streifchen zuschneiden und plazieren. Macht also bei 80 Schallplatten 320 Stck.
Gibt es vielleicht Alternativen? Beflockungen oder Ähnliches? Habt Ihr andere Ideen?
Oder schmeißt Ihr nur olles Flohmarktmaterial in Eure Boxen?
Gruß Andre



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.09 21:55.
Re: Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
27.02.09 06:58
Hallo analogi

wenn die Magazinposition richtig eingestellt ist, passiert den Platten nichts. Die Kunststoffteile haben keine scharfen Kanten und können daher die Platten nicht wirklich beschädigen. Die Schleifspuren sind nur oberflächlich und haben keinen Einfluß auf die Brauchbarkeit der Platte oder auf den Klang. Wenn eine Platte händisch so oft auf einem Plattenspieler gespielt wird wie in einer Musikbox, ist sie wesentlich stärker zerkratzt. Die Platten wurden früher in Musikboxen tausendemal abgespielt und es kam sehr selten vor, daß eine auf Grund des Verschleißes getauscht werden mußte.

Das Aufkleben von Velourfolie auf die Kunststoffteile dürfte die Schleifspuren nur unwesentlich vermindern. Es besteht aber die Gefahr, daß sich eine Kante löst und die Platte daran hängenbleibt. Die Folge davon wäre, daß die Platte nicht ganz in das Magazin zurückgelegt wird und beim Weiterdrehen des Magazins zerbrochen oder ernsthaft zerkratzt wird.

Viele Grüße - charly49
Re: Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
27.02.09 09:36
Hallo,

Charly49 hat vollkommen recht. Ich betreibe selber eine 1458 seit mindestens 15 Jahren regelmässig privat, ohne eine deutliche Plattenabnützung feststellen zu können. Wenn die Einstellungen richtig sind, gibt es da keine Probleme. Früher, im rauhen Aufstellerbetrieb mussten die Platten viel mehr aushalten, wie man oft an betagten Stücken sehen kann. Die Beeinträchtigung war aber meiner Meinung nach durch abgenutzte oder beschädigte Abtaster oder zu hohes Auflagegewicht um ein vielfaches höher als durch die Reibung an den Magazinfächern. Letzten Endes gehören die Platten zu den Verschleissteilen einer Musikbox, wer sie wie neu haben möchte, darf sie weder in der Box noch sonstwo abspielen!







Gruss
Helmut



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.09 10:46.
Re: Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
27.02.09 12:20
Die Schleifspuren befinden sich i.d.r. im Bereich der Auslaufrille, sind aber ganz fein und nur oberflächlich. Beim abspielen auf einem normalen Plattenspieler hört man diese Kratzer nicht.

Seltene und wertvolle Platten solltest du nicht in die Box packen da diese optischen Mängel den Wert einer Platte mindern.
Die Nachpressungen die auf den Messen und hier im Shop angeboten werden sind eine gute Alternative zu alten Originalen. Sie sind in einwandfreien Zustand und im Ernstfall zu ersetzen.
Titel die ich unbedingt in der Box haben wollte, als Originalpressung aber viel zu teuer waren, habe ich mir schneiden lassen. Das kostet, je nach Anbieter, so um die 20 Euro pro Single.
Re: Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
27.02.09 18:16
Hallo,
vielen Dank erstmal für Eure Antworten!
Die Magazinposition kann nur für ein Fach genau justiert werden. Nach einer 45 oder 90 Grad Drehung sieht die Geschichte meistens anders aus. So wird es immer 4,5 Fächer geben, bei dem der von mir beschriebene Effekt auftritt, der Gripper nicht 100% exakt über der Schallplatte steht und sie beim Entnehmen, bzw. Zurücklegen seitlich gegen die Kunsstoffteile der Bügel drückt.
Okay, ich habe etwas übertrieben: hörbare Kratzer hinterlässt das nicht, aber eben doch unschöne Wischer, die man eben mit der Methode des Abklebens mit Velourfolie nicht nur vermindern, sondern beseitigen kann (an einer Capri 100 erprobt).
Es ist natürlich nicht auszuschließen, daß sich der eine oder andere Aufkleber mit der Zeit lösen kann.
Ausschließen kann man aber getrost, daß die Ecke eines Aufkleberchen von ca. 3mm x 25 mm es schaffen könnte, derart an einer Schallplatte festzukleben, daß der mechanische Greifmechanismus ins Stocken geraten könnte. Habt Ihr mal versucht, den Greifarm daran zu hindern, eine Schallplatte wieder ins Magazin zu stellen? ;-)
Aber eine 100% zufriedenstellende Lösung ist es eben auch nicht, daher meine Frage, ob Euch Bastlern vielleicht eine Alternative einfällt.
Gruß Andre
Re: Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
27.02.09 18:51
Hallo Andre

wenn es nur 4 oder 5 Fächer sind, bei denen die Platte streift, würde ich einmal nachsehen, ob diese Fächer vielleicht verbogen sind. Es liegt mir fern, Dir dein Vorhaben ausreden zu wollen. Wenn es Dir Spaß macht, dann mach es, auch wenn es keinen Zweck erfüllt.

Ich habe nicht behauptet, daß der Greifer aufgehalten wird, wenn sich eine Platte an einem aufkleber verfängt. Es kann aber sehr wohl passieren, daß die Platte aus dem Greifer geschoben wird, während dieser in seine Ruhestellung zurückkehrt. Die Platte steht dann zur Hälfte aus dem Magazin und wird beschädigt oder zerbrochen, wenn das Magazin zu laufen beginnt.

Viele Grüße - charly49
Re: Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
27.02.09 21:54
Hallo Charly,
da hast Du etwas verwechselt:
Es macht mir keinen Spass (mühselig, die Fragestellung war daher nach Alternativen), sondern ich mache es, weil es einen Zweck erfüllt (Schonung der Schallplatte).
Da Du es geschafft hast, mich doch kurz zu verunsichern ob der Möglichkeit, daß ein winziges Stück gelöste Velourfolie in der Lage ist, die Schallplatte aus dem Greifarm zu drücken, habe ich mich zur Sicherheit davon überzeugt, daß schon brachiale Gewalt erforderlich sein müsste, die Platte aus dem Greifer zu drücken (so zumindestens bei mir). Eine Kraft, die der Greifarm wohl schon haben könnte, die Folie aber zweifelsfrei nachgeben würde.
Ich habe Deinen Rat befolgt und die Fächer kontrolliert. Sie sind zwar nicht verbogen, dennoch sind die Abstände nicht regelmäßig. Sie sind schon am Schweißpunkt nicht absolut gleichmäßig angesetzt.
Das sollten normale Toleranzen sein, denn wie Helmut schon richtig feststellte: Die Platten gehören zu den Verschleißteilen einer Musikbox und werden sowieso regelmäßig getauscht. Ob da nun ein Fach eine Single etwas mehr schreddert oder nicht.....
Aber dennoch hast Du mir durch Deine kontroverse Meinung weitergeholfen.
Wieso sich die Arbeit machen, alle Fächer abzukleben, wenn nur einige den Ärger machen?
Ich werde beobachten, um welche Kandidaten es sich handelt und die dann gezielt bearbeiten.
Gruß Andre
Re: Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
27.02.09 23:32
Zu diesem Thema hätte ich auch noch eine Frage: Meine beiden Rowe AMI Boxen hinterlassen ebenfalls
deutliche Spuren auf den Platten, insbesondere meine MM-1. Auch hier streift die Single gerne mal am
Magazin, dies hinterläßt bereits nach einigen Abspieldurchgängen sichtbare Kratzer. Dies kann man auch gut
an den Platten erkennen, die beim Kauf bereits in der Box waren und sehr oft abgespielt wurden. Außerdem
sieht man einen "Ring" auf der Platte, der beim Auflegen auf den drehenden Plattenteller entsteht. Die MM-1
hat keine Gummiauflage auf dem Teller, meine RI-1 jedoch schon. Wäre es sinnvoll hier an der MM-1 evtl.
eine entsprechende Auflage nachzurüsten...oder fehlt da was bei meiner Box?


Keep On Rockin'...
Roland
Re: Rock-Ola Mechanik: Maßnahmen zur Schonung der Schallplatte
28.02.09 01:39
Hallo Roland

Der Plattenteller der MM1 ist original mit einem relativ elastischen Kautschuklack (?) beschichtet. Bei vielen Boxen ist diese Beschichtung weg. Am einfachsten ist das mit einem selbstklebenden Filzring zu beheben. Man könnte auch versuchen, einen Steinschlagschutz (Autozubehör) aufzuspritzen oder den Plattenteller beflocken zu lassen.

Es ist auch sehr wichtig, daß das Greifergelenk sehr leichtgängig ist und daß es richtig eingestellt ist. Beim Zurücklegen der Platte gibt es eine kleine Verzögerung. Während dieser Verzögerung sollte sich der Greifer geradestellen, sodaß die Platte nicht an den beiden Führungen streift. Leider ist das in vielen Fällen nicht zu erreichen, besonders, wenn das Greifergelenk schon etwas Spiel hat. Die Platten werden aber auch nicht beschädigt (abgesehen von der Optik), wenn der Greifer erst mit Hilfe der Platte in die gerade Stellung gebracht wird.

Viele Grüße - charly49
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