Welches Multimeter ist am besten geeignet um div. Messungen ind der Musikbox zurchzuführen ??

Hallo an alle Musikboxfreunde !

Ich habe da mal eine Frage was ist das richtige , oder das geeignetste Multimeter zum durchmessen von Musikboxen !
Möchte mir ein neues Gerät anschaffen . Das alte ist ein Billigteil aus dem Baumarkt !
Hatt jemand einen Tipp welches Gerät sich am besten eignet für diese Sachen !!!

Gruß Martin

Hallo Martin,

das ist auch eine Preisfrage, jedenfalls würde ich ein Multimeter aussuchen, welches auch Kapazitätsmessung mit dabei hat, dann kannst du auch mal nen Kondensator prüfen.

Gruß Ralf

hallo martin72

also ich habe mich für standardmessungen seinerzeit für ein fluke 73 entschieden.
natürlich wollte ich später auch Kapazitätsmessungen durchführen.dann kam das sehr zu empfehlende LCR4080
ins haus,das gerät ist im preis/leistungsverhältnis unerreicht.gibts bei C.kostet glaub ich knapp 150 euro.

schau dir mal die fotos an.

gruß heiko.

Hallo Martin,

es gibt kein ideales Meßgerät, das für alle Aufgaben gleich gut geeignet ist. Die Auswahl hängt nicht nur vom Preis ab, sondern auch davon, was Du messen willst.

für die meisten Messungen genügt ein preiswertes Digitalmultimeter (Preislage 50 - 100 Euro). Teurere Multimeter sind meist robuster, haben eine höhere Genauigkeit und zusätzliche Meßmöglichkeiten für Kapazität, Frequenz und Temperatur. Manche haben auch ein PC - Schittstelle, sodaß die Meßwerte auf dem PC dargestellt und gespeichert werden können. In den meisten Fällen kommt man aber ganz gut ohne diese Funktionen aus.

Für Ungeübte ist ein Gerät mit automatischer Meßbereichswahl zu empfehlen. Ich arbeite lieber mit manueller Bereichswahl, weil der Meßwert schneller angezeigt wird und man nicht darauf zu achten braucht, welchen Meßbereich das Gerät gewählt hat.

Das Gerät soll den echten Effektivwert (True RMS) von Wechselspannungen und -strömen messen. RMS ist die Abkürzung für Root Mean Square (Wurzel aus dem quadratischen Mittelwert). Der angezeigte Wert ist daher nicht vom Spitzenwert der Spannung abhängig, sondern von der Fläche der Spannungskurve. Die Wechselspannung erzeugt in einem Widerstand, unabhängig von der Kurvenform, die gleiche Wärme (=den gleichen Effekt, daher Effektivwert) wie eine Gleichspannung in gleicher Höhe. Billige Multimeter messen den Spitzenwert der Spannung und errechnen daraus für sinusförmige Spannungen den Effektivwert. Wenn die Spannung nicht genau sinusförmig ist, wird ein falscher Wert angezeigt.

Akustische Durchgangsanzeige und Diodenmessung (Durchlaßspannung) ist bei den meisten Geräten sowieso vorhanden. Das Gerät sollte gegen Überspannung geschützt sein, und zwar nicht nur in den Spannungbereichen, sondern auch in den Widerstandsmeßbereichen.

Für Messungen in Verstärkern bevorzuge ich ein Meßinstrument mit Analoganzeige, am besten ein gutes, altes Röhrenvoltmeter. In Verstärkern hat man es häufig mit Gleichspannungen zu tun, denen eine Wechselspannung überlagert ist. Ein Zeigerinstrument ist wesentlich besser geeignet, diese darzustellen, als ein Digitalinstrument mit dauernd wechselnden Ziffern. Auch Lade- und Entladevorgänge werden besser erfaßt.

Für Messungen an der Elektrik (Hausinstallation etc.) ist der Eingangswiderstand eines modernen Multimeters viel zu hoch. Es kommt daher zu Spannungsanzeigen, die kapazitiv oder induktiv eingekoppelt werden, obwohl tatsächlich keine Spannung vorhanden ist. Hier ist ein Meßinstrument mit einigen Kiloohm Innenwiderstand besser geeignet, weil diese Spannungen nicht angezeigt werden. Alternativ kann man eine Prüflampe oder einen Spannungstester mit LED - Anzeige verwenden.

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch das Oszilloskop erwähnen, das ebenfalls zur Spannungsmessung verwendet werden kann. Es wird besonders für Elektronik- und Verstärkermessungen verwendet. Man kann damit den Spannungsverlauf und auch Verzerrungen erkennen. Für Anfänger ist es eher nicht geeignet.

Ich hoffe, daß Dich meine Ausführungen nicht allzu sehr verwirrt haben, sondern bei der Kaufentscheidung helfen.

Viele Grüße - charly49

Hier noch ein Interessanter Bericht, leider ohne konkrete Modellangaben, der einen evtl. zum Nachdenken über das billige Multimeter anregt... [gps.sozialnetz.de]

Hallo allerseits

es wäre auch interessant, ob teurere Multimeter ein wesentlich anderes Prüfergebnis haben würden.

Ich habe etwa 8 bis 10 Digitalmultimeter in ständigem Gebrauch. Die meisten haben etwa zwischen 50 und 100 Euro gekostet. Es sind aber auch billigere und teurere dabei. Etwa 10 Stück sind im Lauf der Zeit auch schon kaputtgegangen, einige durch Hinunterfallen, einige auch durch Fehlbedienung. Ausgerechnet eines der teuersten, ein 4 1/2 - stelliges Keithley ist beim Messen der Netzspannung in Rauch aufgegangen. Ich muß gestehen, daß ich nicht ganz unschuldig dabei war. Das Gerät lag bei -15° C im Kofferraum. Ich holte es für eine Messung in einen warmen Raum, wo es natürlich sofort zu beschlagen begann. Ich wartete zwar einige Minuten, bis die Oberfläche trocken wurde, aber offensichtlich hätte ich länger warten sollen. Beim Anlegen der Meßspannung brannte der Meßbereichschalter aus.

Man sieht also, daß auch mit relativ teuren Meßgeräten immer etwas passieren kann. Man muß sich der Gefahr immer bewußt sein und sollte sich nicht darauf verlassen, daß ein bestimmtes Prüfzeichen alle Gefahren abwenden könnte. Das gilt ganz besonders bei Meßgeräten, die einerseits Spannungen im Millivoltbereich messen können aber auch Spannungsspitzen von mehreren Kilovolt verkraften müssen. Das Arbeiten und insbesondere das Messen in Geräten mit hohen Spannung, wie z. B. Röhrenverstärker, ist und bleibt gefährlich, auch wenn das Meßinstrument alle möglichen Prüfzeichen aufweist.


Viele Grüße - charly49

Hallo Martin,

der erste Satz, den ich im Elektroniklabor vor 40Jahren hörte, war folgender:
"Wer mißt, mißt Mist!
Dieser Satz verwirrte mich anfangs, aber ich kam ganz schnell drauf was gemeint war und dieser Satz hat auch noch heute seine Gültigkeit.
Es ist nicht so einfach einen Tip abzugeben, kauf dieses oder jenes.
Wie Charly schon beschrieben hat, gibt es eine Menge von Kriterien zu beachten und ich denke, daß es für Anfänger ohne nötige Grundkenntnisse nicht so einfach ist, die richtige Wahl zu treffen.
Ich bin HF-Techniker und arbeite mit allen möglichen "teuren Messgeräten", aber wem nützt ein teures Messgerät, wenn man nicht damit umgehen kann und auch nicht weiß, ob das stimmt was angezeigt wird.
Mein Tip:
ich arbeite heute noch mit einem Zeigermessgerät der Type Görz Unigor..mein Lieblingsgerät, und selbstverständlich auch mit einem schnellen Fluke..wie schon gesagt, mit 150.- ist man voll dabei.

Hallo Charly,

ein teures Messgerät bringt ein anderes Ergebnis: in Schnelligkeit, Genaugkeit und vorallem"lebenslange Garantie!!" z.B: FLUKE

Gruß- wurli353

Hallo allerseits,

ich kann den Ausführungen von wurli353 nur zustimmen. Natürlich ist ein teureres Meßgerät besser, aber ich denke, für gelegentliche Messungen an Musikboxen ist die höhere Genauigkeit und Schnelligkeit nicht erforderlich. Was nützt eine Grundgenauigkeit von 0,1%, wenn die Meßwerte um 10 oder 20% von den Angaben im Schaltplan abweichen können und dürfen?

Für die Reparatur von Verstärkern oder Elektronikplatinen ist natürlich ein besseres Meßgerät vorzuziehen. Leute, die das nötige Fachwissen für solche Arbeiten haben, wissen aber ziemlich genau, welches Gerät sie brauchen und sie können auch die gemessenen Werte richtig interpretieren.

Übrigens, die "billigen" Fluke (oder sonstige Marken-) Multimeter unter 200 Euro sind ziemlich spartanisch ausgestattet und ich weiß nicht, ob sie wesentlich besser sind als ein Noname - Gerät zum halben Preis. Letztlich muß jeder selbst entscheiden, wieviel Geld er ausgeben möchte.

Viele Grüße - charly49