Rock-Ola Regis, Korb dreht unterschiedlich schwer

Hallo zusammen,

die Überschrift mag etwas missverständlich sein, ich versuche mal mein Problem genauer zu beschreiben.

Ich überhole gerade meine Regis, hatte alles auseinandergebaut, geputzt, die Metallteile neu lackiert, alls wieder geschmiert etc.

Die Mechanik im Gehäuse ist wieder komplett zusammen, nur den Korbmotor habe ich noch nicht wieder eingebaut.
Als ich gestern die Kurvenscheibe, in der das A/B-Umschalte-Schiffchen läuft, geschmiert habe, ist mir aufgefallen, das der Korb unterschiedlich schwer zu bewegen ist (von Hand gedreht).

Dreht er für die A-Seite geht er recht leicht, schaltet das Schiffchen auf die B-Seite um, merkt man, das es ein klein bischen schwerer geht.

Es ist wirklich nur ein geringer Unterschied, aber halt spürbar. Schaltet er wieder auf die A-Seite, geht es wieder ein bisschen leichter. Muss das Schiffchen noch irgendwie justiert werden?

Gruss Kai

Hallo Kai

Das Schiffchen betätigt ein Hebelwerk, das die Scanswitch - Einheit und den Umlenkhebel für den Greifer umschaltet. Letzterer wird über eine Schubstange betätigt, auf der starke Druckfedern dafür sorgen, daß der Hebel etwas gegen den
Anschlag gedrückt werden, um das Spiel zu minimieren. Möglicherweise ist einer der Hebel etwas verbogen, sodaß eine der Druckfedern stärker drückt als die andere.

Viele Grüße - charly49

Hallo Charly,

danke für deine Nachricht!

Die Schubstange mit den Druckfedern hatte ich auch in Verdacht, weil sie als Einzige Druck auf das Schiffchen ausübt.

Ich bin mir relativ sicher, das mir keine Verbiegung aufgefallen ist, werde aber sicherheitshalber nochmal nachsehen.

Gruss Kai

Hallo,

ich habe mit der Rock-Ola etwas weiter gemacht und die Schubstange nochmal angesehen. Ich konnte nicht entdecken, das sie verbogen ist.
Mit der einen Hand habe ich den Hebel, an dem das Schiffchen hängt, auch mal ein bischen nach links und rechts gedrückt (z.T. recht kräftig), konnte dann aber beim drehen des Plattenkorbes mit der anderen Hand keinen Unterschied feststellen.

Daraufhin habe ich dann den Motor festgeschraubt und den Plattenkorb mit Motorkraft drehen lassen.

Abgesehen davon, das ich die Drehbewegung für etwas langsam erachte kann man erkennen, das manchmal (leider wirklich nicht immer) ein Rütteln beim drehen des Korbes entsteht. Dieses Rütteln ist so deutlcih, das man es als Vibrieren der Mechanikabdeckung oder der Grundplatte wahrnehmen kann.

Ich hatte den Motor auseinandergenommen, gereinigt, mit neuem Fett versehen (was verwendet ihr dafür) und wieder zusammengesetzt.

Da ich die Vibration beim drehen des Plattenkorbes ohne Motor nicht fühle: Kann soetwas tatsächlich ausschliesslich vom Motor herrühren?

Gruss Kai

Hallo Kai,
hat das Ritzel, das in den Zahnkranz eingreift, genügend Spiel zum Zahnkranz?
Wenn Sie beim Festschrauben des Motors einen Papierstreifen zwischen Ritzel und Zahnkranz legen, ist das Spiel i.O.
Der Papierstreifen "befreit" sich selber, wenn der Motor kurz anläuft.

Das Rattern/Rütteln des Plattenmagazins kommt i.d.R. von einem ausgeschlagenen Gleitlager am hinteren Lagerbock.
Die Mechanik wird trotzdem problemlos arbeiten, es rattert haltr nur unangenehm.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo Oliver,

vielen Dank für Ihr Feedback!

Die Position des Motor werde ich nochmal kontrollieren, vorher werde ich allerdings nochmal mit anderem Fett experimentieren, damit der Motor noch ein bischen leichter drehen kann.

Kann man das Gleitlager am hinteren Lagerbock ersetzen? Wenn ja, wo bekomme ich soetwas? Langfristig würde doch auch die Welle, auf der der Plattenkorb dreht, Schaden nehmen, wenn ich das ganze so weiterlaufen lasse.

Gruss
Kai

Hallo Kai,

wir haben die Bronzebuchsen seit vielen Jahren im Programm, sind bisher nur noch nicht dazu gekommen, sie in den Shop einzustellen ....
Unser Artikel RO155, EUR 12,00/St.

Zum Wechseln der Buchse benötigt man etwas handwerkliches Geschickt bzw. passendes Werkzeug.
Wenn man den Lagerbock erwärmt und die Buchse eine Zeit ins Gefrierfach legt, läßt sich die Buchse aber recht einfach einschrumpfen.

Die Wellen sind oftmals auch eingelaufen, da wird eine Reparatur schon schwieriger.

Da die Mechaniken der Rock-Olen sehr robust gebaut sind, ist das Rattern zwar nicht schön, aber so richtig kaputtgehen kann da nichts. Über ein paar Tropfen Öl freuen sich die Lager natürlich immer.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo Oliver,

vielen Dank für den Hinweis, dann füge ich die Buchsen der nächsten Bestellung hinzu und schaue mal, wie ich sie hineinbekomme.
Wäre natürlich einfacher gewesen, wenn ich vorher gefragt und welche bestellt hätte, bevor ich alles wieder zusammenbaue, aber vielleicht lässt sich der Lagerbock auch abbauen, während noch alles eingebaut ist.

Naja, der Winter geht ja noch ein paar Monate

Vielleicht noch eine abschliessende Frage: WENN die Welle eingelaufen ist, und ich ersetze nur die Buchse, gewinne ich nicht wirklich viel, oder?

Gruss
Kai

Hallo Kai,
den hinteren Lagerbock auszubauen, ist nicht schwierig. Ich würde aber erst einmal nachschauen, ob die Buchse überhaupt stark eingelaufen ist. Man sieht das gut von hinten, wenn die Rückwand raus ist. Einfach mal den Plattenkorb anheben, dann sieht bzw. fühlt man sehr schnell, ob die Sache zu viel Luft hat.

An das vordere Lager kommt man schwieriger, aber das ist meist noch ok, da das meiste Gewicht auf dem hinteren Lager liegt.

Viel Erfolg! - Oliver

Hallo Oliver,

alles klar, vielen Dank, ich werde das Ergebnis hier posten.

Gruss Kai

Hallo Oliver,

ich habe den Plattenkorb eben einmal angehoben und kann ein deutliches Spiel feststellen. Da komme ich um eine neue Buchse nicht herum.

Gruss Kai

Hallo,
auf der Suche nach der Lösung meines Problems bin ich auf diese Seite gestoßen.
Bei meiner RO 1448 ist in einer Drehrichtung ein Rattern wie beschrieben zu bemerken. Das Rütteln tritt auch auf, wenn ich die Schubstange zum Umlenkhebel entkopple. Die Welle kann ich am hinteren Lagerbock geschätzt ein paar Zehntel radial hinauf bewegen.
Meine Frage daher an Kai, sofern er noch mitliest: (Wie) konntest du das Problem beheben ?
@Oliver: Passt diese Buchse mit Artikel RO155 auch bei der 1448 bzw. habt ihr eine passende ?

lg
Thomas

P.S. könnte es auch ein Motorlager oder die Schnecke sein ? Das Problem tritt auf, wenn das Ritzel nach oben drückt, also bei Korbdrehung gegen den Uhrzeigersinn.

Hallo Thomas,

Ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich die Buchse zwar bestellt, aber immer noch nicht eingebaut habe.

Gruss Kai

Hallo Kai,

anbei ein Bild vom hinteren Lagerbock der 1448 - sieht das bei dir gleichartig aus ?

Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

ja das sieht bei mir sehr vergleichbar aus, Wenn du möchtest kann ich dir am Wochenende gerne ein Foto machen.

Gruss Kai

Hallo Thomas,
die Buchsen, die wir im Programm haben, sind für die Tempo/Regis/Empress - Modelle gemacht. Zumindest hatten wir dafür die Lagerböcke und Welle als Vorlage. Vermutlich passen sie aber auch für andere Rock-Olen.
Das Innenmaß ist 28,30 und das Außenmaß 31,70 mm.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo,

das Innenmaß passt. Ich werde die 12 Euro riskieren und eine Buchse bestellen.
@Oliver: einfach textlich anmerken ? Sind welche lagernd?
zur Sicherheit nochmal nachgefragt:
Die Erneuerung dieser Buchse hilft, wenn das Magazin in EINER DREHRICHTUNG rüttelt ?


ich habe in der Zwischenzeit versucht, das Problem durch Schmierung zu lindern. Unter anderem hatte ich auch den Korbmotor ausgebaut, gereinigt und ihm etwas Öl spendiert. Danach ist es deutlich besser geworden. Nun habe ich das Problem, dass der Korb ziemlich ruppig auf Endanschlag fährt. Dabei bebt der ganze Korb, vor allem am "oberen" Ende d.h. oberhalb von Wahl 120. Ich habe als Gegenmaßnahme den Anschlagwinkel am Korb etwas verschoben, sodass der Umkehrhebel früher auslöst, aber das nützt nichts. Vom Ende der Bahn für den Pin des gerade/ungerade Umlenkhebels bin ich nach wie vor deutlich entfernt.
Ich habe generell das Gefühl, dass der Korbmotor jetzt "härter" anläuft und bremst, auch beim Stehenbleiben zwecks Plattenwahl. Wodurch könnte das entstanden sein ?

Danke für eure Tipps !

Thomas

Kann ja sein das ich mich da täusche aber habt ihr mal den Korb von Hand gedreht ohne eingebauten Korbmotor ? Nicht das die Motoren nen Schlag weghaben . Die Zahnräder quellen ja gerne mal etwas auf oder wie man auch immer dieses Phänomen beschreiben möchte . Jedenfalls laufen diese dadurch an sich ja schon unrund .

Hallo Swen,

ja, ich habe den Korb sehr oft ohne Motor und auch ohne gefederte Greiferumlenkung hin-und hergedreht. Ich hätte zwar erwartet, dass das Drehen leichter geht, aber die gefederten Plattenhalter bremsen offensichtlich relativ stark. Der Motor hingegen dreht aus meiner Sicht leicht. Im Gegensatz zu meinem Greifermotor ist allerdings ein cremefarbiges Kunststoffschneckenrad drin das allerdings gut aussieht. Ich glaube daher, dass es etwas anderes ist.
Kann es sein, dass ich Öl an die falsche Stelle (welche ?) bekommen habe und deshalb die Bremswirkung so schlecht ist ?
ein Hinweis darauf wäre hier, wie so oft vom unglaublichen charly49:
[www.jbw-forum.de]

lg
Thomas

Hallo Thomas,

zur Information - die Lagerbuchse ist jetzt im Online Shop drin:
[www.jukebox-world.de]

Sie ist lagernd.


Hildegard Stamann

@Hildegard
....und auch schon (neben einigen anderen Sachen) bestellt !

Hallo,

Statusbericht:

nachdem mir die Sache keine Ruhe gelassen hat und die Lagerbuchse nur so etwas wie meine allerletzte Hoffung war, habe ich mich nochmal auf Fehlersuche begeben. Das Problem war zuletzt: Korb dreht in einer Richtung ruckelnd und zusätzlich bleibt er seit neuestem sehr abrupt stehen bzw. ist die Drehrichtungsumkehr ziemlich brutal.
Da ich als letzte Maßnahme den Motor heraußen hatte, habe ich ihn wieder ausgebaut (was ja nur für Schlangenmenschen einfach sein dürfte) und den Stecker bzw. dessen Kontakte inspiziert- war OK., also aufgemacht und nochmal genau angeschaut. Diesmal habe ich auch den Stator ausgebaut, das Innere des Gehäuses inkl der Aufnahmen für die Kohlen gereinigt und vermutlich als wichtigste Maßnahme die Zwischenräume des Kollektors mit einem Skalpell ausgekratzt und dann nochmal mit IPA und Wattestäbchen geputzt. (Das hatte ich beim letzten Zerlegen nicht gemacht, da der Anker gar nicht stark mit Kohlenstaub verdreckt war)
Nach dem Zusammenbau und Probelauf war ich happy -denn BEIDE Probleme waren verschwunden !

es grüßt euch ein zufriedener
Thomas