Wurlitzer Lyric 1974 - Läuft nicht mehr

Guten Abend zusammen,

Ich habe leider ein Problem mit der Lyric meines Vaters
Der hebearm des Tonabnehmers hat gehangen, Relai auf 6 Uhr an der Nockenwelle gelöst, Welle des Hebearm gelöst und geschmiert, relax wieder angebracht, Strom angeschaltet und nun geht nichts mehr :'(

Single wird ausgewählt, aufgelegt, Tonabnehmer fährt, es werden ein paar Sekunden abgespielt und dann hängt der arm. Cancel alleine bringt nichts, sondern erst in Kombination mit manuellen drücken des Relais auf 6 uhr.

Kann mir irgendjemand helfen?

Grüße

Relais auf 6 Uhr ? Du meinst den Mikroschalter auf 6 Uhr hinter dem Getriebe an der Nockenscheibe ?

Genau die.
Weä gerade die Nummern nicht ab der die mit K markierten.

Das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun .

Wahrscheinlich ist deine Nockenscheibe gebrochen und hat sich verdreht . Dadurch stimmt das Timing nicht mehr . Wenn die Box also meint eine Platte ist aufgelegt dann ist das womöglich noch garnicht so oder die Platte ist schon wieder im Begriff weggelegt zu werden . Den Mikroschalter musst du natürlich auch einstellen und zwar so das er schaltet wenn die ausgefräste Stelle der Nockenscheibe daran vorbei kommt .

Aber an der Nockenscheibe habe ich nichts gemacht und gebrochen ist sie auch nicht ;-)

Ich schätze eher das der Mikro Schalter sich verschoben hat. Schaue morgen mal nach und werde berichten.

Dankeschonmal

Die Bricht in der mitte wo die Madenschrauben drin stecken und verdreht sich dann auf der Achse . Muss nicht so sein ist aber Wahrscheinlich wenn die noch nie gewechselt wurde .

Sodele

Also Mikroschalter stand nicht richtig und Nockenscheibe war verdreht (hat leider auch zwei kleine Risse an den Madenschrauben)

Läuft jetzt wieder.

Nun kommt ein neues Problem
Da der Tonabnehmer zu niedrig über die reinigubgsbürste etc. Fuhr, habe ich diesen etwas höher gesetzt. Passt auch alles, aber die Nadel springt manchmal. Am Bolzen, der für die Erhebung des Tonabnehmers zuständig ist, liegt es allen Anschein nach nicht, da dieser den Arm nicht mehr berührt wenn die Nadel auf die platte trifft (ich schätze mal 3-5mm Spielraum, zwischen arm und Bolzen).
Nun habe ich etwas von Nadeldrucker/Gewicht gelesen. Gehe ich recht davon aus, dass ich diesen über das Gegengewicht des arms einstellen kann? Und wenn ja, wie Messe ich diesen am besten aus?

Vielen lieben dank für die Hilfe

Warum sollte sich das Gewicht selber verstellt haben ? Wenn du dir die Anordnung der Unterlegscheiben am Ende des Tonarms anschaust dann merkst du sehr schnell wenn die sich nicht selber losgeschraubt haben kann sich da auch nichts ändern . Schau dir mal den Lagerpunkt des Tonarms an . Der ganze Tonarm wird mit einer Madenschraube gelagert . Ist diese zu fest angezogen oder ist leicht angerostet so kann der Tonarm nicht leicht genug auf und ab Schwingen . Ein Tropfen Öl schadet auch nicht am Drehpunkt des Tonarms . Gern ist nach so langer Zeit diese Stelle Trocken und der Tonarm wird unnötig schwer hinter der Nadel hergezogen . Wahrscheinlich ist aber die Nadel defekt bzw. das ganze System . Bei diesen Systemen härtet die Nadelaufhängung aus also das Stück Gummi was Nadel und Keramikplatten verbindet . Dann neigen die Nadeln auch zum springen .

Ist eine neue Nadel drin und keine original.
Zudem wissen wir nicht was der vor Besitzer so alles mit der Box gemacht hat, bzw. Ob diese einwandfrei lief ;-)

Original ist dabei auch nicht soooo Wichtig . Natürlich muss die Nadel zum System passen aber bei Keramiksystemen hat man nicht so die Probleme mit dem Auflagegewicht wie bei Magnetsystemen von daher Funktionieren viele davon in Musikboxen . Mit einigen Gramm mehr kommen die erstmal klar . Ist nur nicht so gut für die Platten . Wenn du sagst der Vorbesitzer hat darin schon rumgemacht stellt sich mir jetzt die Frage ob da ein neues System rein gekommen ist . In den meisten Fällen muss dann ein wenig am Tonarm nachgestellt werden weil oft Ausatzpunkt und Endpunkt nichtmehr passen oder die Höhe eingestellt werden muss damit das System auch über den Greifarm kommt ohne dort anzustoßen . Mach doch mal ein Foto vom System und stell es hier rein ( auf die Dateigröße achten ) . Vielleicht kann man dann mehr dazu sagen . Tonarmauflagegewicht einstellen ist ein wenig Problematisch da du dazu eine geeignete Tonarmwage brauchst wenn du es genau haben möchtest , die heute aber fast keiner mehr hat . Nur letztlich müssen die ganze Einstellungen für den Tonarm stimmen und das ganze Leichtgängig sein sonst kannst du soviel am Gewicht rumstellen wie du willst und es funktioniert nicht .
Auch wenn die Nummer längst nen Bart hat aber wenn an der Box lange nichts gemacht wurde und du im Grunde dich einmal durchs ganze Gerät arbeiten musst dann kauf dir ein Handbuch für die Kiste . Die Jahresmanuals von Wurlitzer sind sehr gut . Viele Einstellungen und Abläufe sind genau Beschrieben . Ist halt eine gute Investition für die Zukunft .

Ich habe den Fehler gefunden

1. Fehler und Frage dazu:
Beim einstellen des Tonabnehmer, ist dieser und damit die Nadel anscheinend zu häufig und zu feste gegen die Reinigungsbürste bzw. gegen den Arm gekommen, wodurch sich die Nadel verabschiedet hat Dieser verdreht sich nun immer nachdem sie durch die Bürste fährt, da sich das Gummi gelöst hat. (Eine neue Nadel ist unterwegs)
Kann dies auch mit der neuen Nadel passieren? Ist die Bürste zu hart bzw. die Nadel zu "tief" beim durchfahren?

2. Freispiel bzw. Subtraktionsspule:
Anbei auch ein weiteres Foto des Kreditzählwerks. Gehe ich recht davon aus, dass die obere Spule mit den schwarzen Bolzen die Subtraktionsspule ist? Wir würden diese gerne mit eine Schalter "lahmlegen" können.

Grüße und danke schön

Ja , das ist die Subtraktionsspule .

Wenn das Gummistück am Ende der Nadel noch da ist kannst du mit einem Dauerelastischen Kleber das ganze wieder zusammen Kleben .

Super Werde ich versuchen, vielen lieben dank für die tolle Unterstützung

Wenn ich das richtige sehe, das Foto ist etwas klein, steht die Wendenadel auf 78! Dann ist der Durchmesser der Spitze viel zu groß, diese Seite der Nadel ist für Schellackplatten gedacht. Bei Singles liegt die Spitze dann oben auf den Rillenflanken auf, dadurch springt die Nadel schnell und die Platten werden beschädigt.

Guten Morgen Marc,
Dank für den hinweis, leider hat sich die Nadel wie gesagt am Gummi gelöst, daher das verdrehen ;-)
Aber um nochmal sicher zu gehen: Die LPS Nadel, ist die vordere kleinere Nadel oder?




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.16 07:57.

Was meinst du mit "kleinere vordere"?

Diese Wendenadeln haben zwei Spitzen. Entweder sind es zwei identische, mit LP/S, M (Mikrorille), ∞ o.ä. beschriftet, oder zwei unterschiedliche, bei denen dann die dickere Spitze mit 78 oder N (Normalrille) bezeichnet ist.
Die Beschriftung liegt dann der dazugehörigen Nadelspitze gegenüber, damit man sie lesen kann.
Wenn also 78 lesbar ist, sollte die dickere Spitze zur Platte zeigen, bei LP/S die dünnere. Der Unterschied ist nicht immer direkt mit bloßem Auge sichtbar.
Je nach Nadelhersteller und Ausführung sitzen die beiden Spitzen knapp hintereinander auf dem Röhrchen, oder es ist ein durchgehender Stab mit Spitzen auf beiden Seiten.

Genau da liegt ja das Problem ;-)

Wendenadel ist klar, zwei unterschiedliche Spitzen auch, da sich die Nadel aber von der Beschriftungs-"Flagge" gelöst hatte, weiß ich nicht mehr welche Nadel zu welcher Seite gehört ;-) Bei mir sind die beiden Nadeln versetzt zu einander. Vorne eine kurze und hinten eine längere.

Ich schaue mir nachher mal die Nadeln genau an, wozu hat man den ein Mikroskop

Danke für die hilfe ;-)

Es lag wirklich nur an der Nadel
Die Falsche Seite war unten und der Tonabnehmer ist immer gegen den Übergabearm gestoßen, wodurch er sich nicht weiter absenken konnte.

Alles jetzt neu eingestellt und siehe da:
Jetzt läuft die Box ohne Probleme