seeburg chanel 2 lautstaerke zu leise verstaerker ist ok!

Hallo, war bisher nur passiver leser aber habe schon sehr oft positive infos rausgezogen!! Sehr gutes forum fuer musikboxen liebhaber. Jetzt habe ich aber ein problem, bei dem ich nicht richtig weiterkomme, vielleicht kann mir jemand einen tip geben. Der verstaerker meiner chanel ist top beim anschluss meines magnetplattenspielers!jedoch beim abspielen der platten in der box ist bei voll aufgedrehten regler der ton nur zimmerlautstaerke. Eine direktvrbindung vom 1.loetpunkt des tonabnehmerkabels zum vrstaerker bringt keine verbesserung. Ich vermuet das tonabnehmersystem "redhead" ist defekt???kann mir jemand dazu was mitteilen??? Gruss klaus

Hallo Klaus

Falls nicht schon ausprobiert - den Mutestecker abziehen und dann probieren.

Mich wundert aber, dass Du mit einem Magnetsystem von einem Plattenspieler einen ordentlichen Klang hast.
Eigentlich solltest Du zu viel Bass und dafür weniger Höhen haben.

Gruß
Roland

Hallo roland, ja der ton ist etwas"veraendert" jedoch ganz ordentlich!man kann die baesse und treble an der box ja veraendern! Was ich meine ist, dass der verstaerker power bringt jedoch beim abspielen in der box steht alles auf max., was ja auch betriebsgeraeusche mit sich bringt, und der ton ist weniger als zimmerlautstaerke ! Die seeburg hat jetzt 10 jahre gestanden, lief aber auf anhieb ohne probleme ausser dem ton.mutestecker bringt nichts.Kann es denn nicht das Tonabnehmersystem oder ev. Die nadeln sein, die, das habe ich mittlerweile festgestellt sind nicht mehr original. Kontaktprobleme bestehen nicht, die sehen alle gut aus.leider habe ich keine anderen ersatznadeln.
v.g. klaus

Hallo Klaus

Es kann natürlich am Tonsystem liegen, wobei die Redheads eigentlich robust sind.
Verschlissene Nadeln klingen schlecht, bringen aber normalerweise genug Lautstärke.
Kannst Du bitte ein Foto vom Tonsystem und den Nadeln machen und als Datei anhängen.
Bitte dabei die max. Dateigröße von 150 KB beachten. Fotos mit 640 x 480 Pixel oder auf diese Größe verkleinert sind meistens unter 150 KB.

Gruß
Roland

Hallo roland, danke fuer deine rasche antwort. Ich habe das tonabnehmersystem geprueft, die spulen haben durchgang.ich habe mich hier nochmals im forum umgesehen, es scheint tatsaechlich probleme bei den nadeln zu geben.die nadeln sind ja mit kleinen magneten bestueckt, deren leistung in 10 jahren deutlich abnehmen kann, dadurch koennte keine ausreichende spannung im abnehmersystem erzeugt werden. Ich habe heute hier im shop neue nadeln(48€) bestellt, die ausdruecklich als besonders gut ausgelobt sind. Ich warte mal ab und werde mich dann nochmals melden. Danke nochmals
gruss klaus

Hallo Klaus

Soweit ich weiß arbeitet das Redhead Pickering System das Seeburg verwendet wie auch die GE VR-Systeme nach dem Variable Reluctance (VR) Prinzip.

Im Nadelträger (meist einfach als Tonnadel oder Nadel bezeichnet) befinden sich dabei aber keine Magnete sondern der Nadelträger (Röhrchen) besteht aus Eisen bzw. einem magnetisch gut leitenden Material.

Originaltext:
variable reluctance pickups contain a fixed coil and pole piece magnet assembly and pivoted ferrous arm, which is rocked by the stylus vibrations and causes the magnetic field to fluctuate

Übersetzung:
Variable magnetischer Widerstand Tonabnehmer enthalten eine feststehende Spule und einen Stabmagnet (magnetischer Kreis) und einen schwenkbaren Eisen Arm an dem die Tonnadel befestigt ist. Die Tonnadel welche durch die Plattenrillen bewegt wird bewirkt, dass das magnetische Feld schwankt und in den Spulen eine Spannung induziert wird.

Relativ starke Magnete befinden sich jedoch im Tonsystem. Hier wären Veränderungen der magnetischen Eigenschaften zumindest theoretisch möglich.

Bei der Tonnadel kann ich mir als Ursache für eine geringe Ausgangsspannung des Tonsystems nur vorstellen, dass die Nadellagerung defekt (z.B. verhärtet) ist und keine großen Auslenkungen mehr zu lässt.


Jedenfalls bin ich sehr gespannt auf das Ergebnis.

Gruß
Roland

PS: Hast Du das Problem auf den A und B Seiten der Platten?

Hallo roland, deine erklaerung ist plausibel! Du hast detailkenntnisse und ich glaube dass du das problem erkannt hast, naemlich die lagerung der nadel hat sich mit der zeit "verhaertet"! Dadurch ist die auslenkung und die erzeugte spannung zu gering! Das klingt plausibel. Beide nadeln, beide seiten sind betroffen, habe ich vor ca.12 jahren gekauft, davon hat die box 10 jahre gestanden.wenn ich die neue nadeln habe melde ich mich nochmals..vielen dank fuer die hilfe
gruss klaus

Hallo roland, ich habe heute die neue nadel aus dem shop hier bekommen. Die freude war jedoch eingetruebt. Die nadel ist zwar lauter, verursacht aber im letzten drittel einer singel verzerrungen. Hebe ich die nadel per hand an den anfang sind diese verschwunden bis zum letzen drittel!den anpressdruck habe ich mehrfach variert bringt aber nichts. Setze ich die alte nadel ein ist es leiser jedoch ohne verzerrungen. Jetzt bin ich mit meinem latein am ende. Ich hoffe du kannst mir weiterhelfen
gruss klaus

Hallo Klaus,

bitte prüfen Sie entsprechend den Hinweisen im Service Manual, daß der Tonarm richtig ausbalanchiert ist.

Das ideale Auflagegewicht für die neuen Nadeln beträgt 3 Gramm.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo oliver, die neue nadel stammt ja aus deinem shop! Man kann ja den anpressdruck nur im rahmen der verstellung an der seite des tonarms vornehmen.druecke ich die aufhaengung ganz nach unten ist das der minimalst moeglichste anpressdruck.umgekehrt der groesste. Ich habe noch eine originalnadel in meinen sachen gefunden, die ist zwar ziemlich verschliessen, jedoch zum testen noch geeignet. Sie hat die gleiche lautstearke, wie die aus deinem shop. Verzerrt aber im letzten drittel einer single nicht!!! Die nadel vom shop ist sehr weich im traeger gelagert! Den anpressdruck kann ich nicht messen und die ausbalancesierung scheint ok!die b seiten werden mit der urspruenglichen nadel ohne verzerrung abgespielt, eben viel leiser!????also ich weis nicht mehr weiter......????????
Gruss klaus

Hallo Klaus

Der Verstärker hat eine sogenannte Squelch - Schaltung. Diese bewirkt, daß die AVC den Verstärker nicht aufregeln kann, während die Platte gewechselt wird. Für die Funktion dieser Squelch - Schaltung gibt es auf dem Laufwerk einen Kontakt (wenn ich mich richtig erinnere, ist es einer der oberen Kontakte auf dem großen Kontaktsatz ganz oben), der geschlossen sein muß, wenn die Platte spielt. Wenn er nicht schließt oder schlecht schließt, läuft der Verstärker mit abgeregelter AVC.

Zu dem Problem mit den neuen Nadeln würde ich folgendes vermuten. 3 Gramm Auflagedruck ist zu wenig für einen Jukebox - Toinarm, bzw Mechanismus, auch wenn Manuals und Datenblätter etwas anderes behaupten. Der Mindest - Auflagedruck ist nach meiner Erfahrung 4,5 - 5 Gramm, damit die Nadel nicht bei der geringsten Erschütterung aus der Rille springt. Das sollte auch eine Ersatznadel aushalten können, ohne an die Grenzen der Beweglichkeit zu kommen. Ältere Nadeln sind meistens etwas härter aufgehängt, sodaß auch bis zu 7 Gramm kein Problem sind. Die Nachbaunadel ist vermutlich etwas weicher, sodaß die Tonarmbalanzierung optimal eingestellt werden muß. Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Ich würde sagen, daß das Balance - Gewicht etwas nach hinten gedreht werden sollte. Wenn Du von oben auf die Nadel siehst, während eine Platte spielt, kannst du sehen, wie weit sich die Nadel "verbiegt", wenn sie am Anfang und am Ende der Platte liegt. Am Plattenanfang wird die Nadel etwas nach innen "verbogen", am Ende etwas nach außen. Optimal ist es, wenn sie in jeder Richtung gleich weit "verbogen" wird.

Viele Grüße - charly49



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.08.14 17:31.

Hallo Klaus,
die Hinweise von Charly sind richtig.
Die neuen Nadeln sind für 3-5 Gramm ausgelegt. Wenn alles optimal eingestellt ist, lassen sich bei jeder Seeburg Platten mit 3 Gramm abspielen.
Ich habe gerade noch einmal bei unserer 222 nachgemessen - beide Seiten spielen jede Art von Platten (alte Monos bis moderne Nachpressungen) bei 3 Gramm ab.


Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo charly49, der tonarm ist korrekt justiert, habs gerade probiert. Der oberste kontakt ist Ok! Warte mal noch ab, ob jemand noch eine idee hat. Vielleicht ist die neue nadel nicht ok!?? Ich weis nicht weiter...
gruss klaus

Hallo oliver, ich habe die aufhaengung der federn ganz nach unten gedrueckt! Das entspricht einem minimalst moeglichen anpressdruck! Es loest aber das problem nicht, die neue nadel verzerrt im letzten drittel der platte!die alte nadel ist viel leiser verzerrt jedoch nicht!??????
Gruss klaus

Hallo Klaus,
ich kann nur anbieten, die Nadel in unserre 222 zu testen - bin recht sicher, sie wird dort funktionieren.
Machen wir aber gerne.
Die Tonarmeinstellungen würde ich nach dem Handbuch vornehmen. Wenn die Bügel, in denen die Federn unten eingehängt werden, nach unten gedrückt werden, erhöht sich die Federkraft.
Die Aufhängung der alten und neuen Nadel sind unterschiedlich. Die alte wird insgesamt nicht so flexibel sein und reagiert auf Druck und Zug anders.

Viele Grüße - Oliver Stamann

Hallo oliver, ich habe versucht die justierung nach handbuch vorzunehmen, was sehr aufwendig ist, nochmals alle kontakte gereinigt, jetzt klingt die alte nadel auch etwas beser, aber die neue klingt nicht optimal. Ich musste auch die beiden erhebungen links und rechts der nadel etwas abtragen(feilen) , die haben an der platte gekratzt.an der originalnadel sind die erhebungen auch nach vorne abgeflacht.ich habe den anpressdruck in allen varianten ausprobiert nach unten nach oben aber kein optimales ergebnis bekommen. Die alte leise nadel ist viel haerter aufgehaengt.

Fotonachtrag

Foto

Hallo Klaus,

wenn die Stege (Erhebungen) die Platten berühren, ist der Anpreßdruck deutlich zu hoch.

Wie gesagt, wir testen die Nadel gerne hier.

Viele Grüße - Oliver Stamann