Wiegandt Tonmaster

geschrieben von - posted by pitinwhv 
Wiegandt Tonmaster
03.09.13 20:01
Hallo,
gibt es einen passenden Ersatz für das kurzlebige Tonmaster System?
Gruß PitinWHV.
Re: Wiegandt Tonmaster
06.09.13 07:38
Hallo PitinWHV,

ich kenne keinen Ersatz. Das liegt daran, daß ich an sich schon kein neues doppelseitiges Tonsystem kenne.
Zudem darf es für die Tonmaster nicht zu hoch sein, da es sonst nicht mehr zwischen die Platten paßt.
Das von NSM verwendete Ortofon könnte klein genug sein. Das hieße, es komplett mit Tonarm zu verwenden. Nur bekommt man diese auch nicht "mal eben" und muß dann noch einen Vorverstärker verwenden.

Andere, früher verwendete doppelseitige Tonsysteme sind heute leider oft auch kristisch: Arietta Tonzelle, Jupiter Tonsysteme, Ronnette, Schumann Merula.

Bei jedem anderen Tonsystem kommt die Frage hinzu, wie man es befestgt. Das typische Wegandt System wird in den Tonarm geklemmt und und stellt dadurch den Kontakt her.

Ich bin gespannt, ob sich jemand meldet, der einmal einen Umbau gemacht hat.


Viele Grüße - Hildegard Stamann
Re: Wiegandt Tonmaster
06.09.13 07:45
Hallo,

ein passender Ersatz ist das NSM Kristallsystem DB 200 bzw. DB 102 mit den goldenen Nadelträgern (Merula STC 473). Vorteil: Es brauchen keine Anpassungen am Verstärker gemacht werden. Nachteil: 1. Es erfordert kleine Änderungen am Tonarm und 2. Es ist nicht ganz einfach im funktionsfähigen Zustand zu bekommen.

Gruß

Ulrich
Re: Wiegandt Tonmaster
06.09.13 09:50
Hallo,
Dank für die Tipps, ich habe den von Karlchen angenommen da in meiner Schatztruhe noch ein DB200 rumlag.
Ergebnis siehe Bild, läuft prima. System und Tonarm mußten etwas angepaßt werden, für einen Grobschmied wie mich aber kein wirkliches Problem.
Gruß PitinWHV.


Re: Wiegandt Tonmaster
06.09.13 15:42
Hallo PitinWHV.

das DB200 dürfte ein wenig schwerer als das originale System der Tonmaster sein. Dazu hast Du mit dieser Konstruktion den Hebelarm verlängert. Beides führt dazu, das die Nadel mit erhöhtem Auflagegewicht auf der Platte aufliegt. Prüfe deshalb unbedingt die Auflagekraft mit einer Tonarmwaage und korrigiere dann, an den Federn am Tonarm (nicht am Gegengewicht!) ggf. nach.
Auf der diesjährigen OMT in Regensburg habe ich ein ähnliche Konstruktion mit einem DB 102 gesehen (Siehe Bild). Hier hat das System fast die gleiche Position wie das Original. Schön in trotzdem anders ;-)


Re: Wiegandt Tonmaster
07.09.13 06:44
Hallo,
ok., ist nicht gerade ein Design Klassiker, aber was solls die Box macht Musik.
Gruß PitinWHV.
Re: Wiegandt Tonmaster
07.09.13 14:12
Hallo,
letzte Neuigkeiten.
Für die Leute ohne Supermans Röntgenblick zeigt Bild 1 die Innereien des originalen Tonmaster Systems.
Beim Probelauf fing einer der Cs im Kreditwerk an zu kochen, darauf hin habe ich das ganze Funkenlösch Geraffel des Kreditwerks etwas modernisiert (Bild 2), da hör ich die Originalitäts Freaks aufheulen, egal.
Der Hebelarm wurde durch das NSM System um 2mm länger, peanuts.
Die Gewichte: Original 4g, NSM 11g, meine abgesteckte NSM Version 7g, auch 2 peanuts.
Gruß PitinWHV.
Re: Wiegandt Tonmaster
07.09.13 17:18
Hallo PitinWHV,

das TO284 der Tonmaster sollte mit einer Auflagekraft von 40 - 50 mN gefahren werden. Wenn ich Deine Peanuts zusammenzähle, wird die Nadel des DB 200 mächtig satt in der Rille sitzen. Naja, es sind Deine Platten.

Die "Modernisierung" Deines Zählwerks interessiert mich. Ich kann die Bezeichnung der Bauteile auf dem Foto nicht vollständig erkennen. Es könnten (Gleichrichter-)Dioden oder unidirektionale Suppressor-Dioden sein. Ich kann im Kontext zur Schaltung des Tonmasterzählwerks keinen sinnvollen Einsatz von Suppressordioden und schon gar nicht von normalen Gleichrichter-Dioden als Ersatz für die Kondensatoren erkennen. Warum verwendest Du die Dioden, wie hast Du sie verschalten und welchen Vorteil siehst Du darin?
Re: Wiegandt Tonmaster
07.09.13 18:14
Hallo,
Grundkurs Elektronik.
Beim Abschalten von Induktivitäten (z.B. Magnetspulen im Kreditwerk) wird vom zusammen brechenden Magnetfeld eine Spannung induziert die am abschaltenden Kontakt einen Lichtbogen erzeugt der auf Dauer den Kontakt verschmurgelt .
Die Dioden sind als sogenannte Freilaufdioden antiparallel zur Wicklung der Magnetspule geschaltet, sie löschen den Funken, da kommt keine R/C Kombination mit.
Wiegandt hätte sicher auch Dioden verwendet, aber 1958 gab es die noch nicht so oft und wenn doch bestimmt höllisch teuer.
Gruß PitinWHV.
Re: Wiegandt Tonmaster
08.09.13 00:32
Zitat:
> Grundkurs Elektronik …. Die Dioden sind als sogenannte Freilaufdioden antiparallel zur Wicklung der Magnetspule geschaltet…

Richtig wäre: Freilaufdioden werden parallel zur Spule geschaltet und zwar so, dass sie von der Speisespannung in Sperrrichtung beansprucht werden.

Probleme mit abgebrannten Kontakten an den Schnappschaltern der Münzfallrinnen waren nicht der Grund, weshalb Wiegandt die RC-Glieder eingebaut hat. Die ersten Zählwerke kamen sogar ohne diese RC-Kombinationen aus. Der Grund für diese Maßnahme waren Schaltgeräusche, die bei der Titelwahl während des Abspielens auftraten (Quelle: Wiegandt Service Bulletin 1957). Die frühen VE1321-Verstärker reagierten auf diese Störquelle wesentlich empfindlicher als die nachfolgenden VE1325. Die RC-Glieder auf dem Wahlschieber gehörten ebenfalls zu dieser Entstörmaßnahme. Die Kondensatoren sind zwar nicht ganz so flott wie Dioden, aber diese Disziplin ist hier auch gar nicht gefragt. Der Kondensator des RC-Gliedes übernimmt beim Öffnen des Kontaktes temporär den Stromfluss, so dass der Spannungsanstieg an den Schaltkontakten ausreichend begrenzt wird.
Freilaufdioden findet man in der Regel über jeder Relaisspule, wenn sie über einen Halbleiter angesteuert wird. Die reagieren wesentlich verschnupfter auf eine Überschreitung der Sperrspannung. Und hier ist der Einsatz auch sinnvoll.
Zählwerke der Tonmaster stehen bei mir genügend herum, so dass ich Deine Diodenversion zum Spaß mal nachgebaut habe. Und dann habe ich das erlebt, was ich eigentlich schon erwartet habe: „Plopp“-Geräusche beim Wählen, während ein Titel gespielt wird. Erst ein kleiner Kondensator (47nF) über der Diode brachte wieder Ruhe ins System. Dann lieber gleich die Originalversion. RC-Glieder werden nach wie vor dort angewandt, wo sie sinnvoll sind. Im Zählwerk der Tonmaster ist das der Fall. Nicht nur im Sinne der Originalität.
Re: Wiegandt Tonmaster
09.09.13 15:08
Hallo Cersten,
d'accord, war wohl doch nicht so die geniale Idee von mir, die Wahlvorgänge knallen ja richtig rein.
Vielleicht liegt es auch daran daß die Spannung für die Magnete aus der Anodenspannung des Verstärkers entnommen wird, da denk ich noch mal drüber nach.
Themenwechsel, was steht/liegt denn außer Zählwerken noch so an Ersatzteilen rum?
Ich brauche die im Bild gezeigten, 189 Reibrad mit Gummikrebs und 494 Kuppl Schieber da wurde schon mal geschweißt.
Gruß PitinWHV.


Re: Wiegandt Tonmaster
09.09.13 19:30
Hallo!

Passt das?

[ssl.kundenserver.de]

mfg.Andreas
Re: Wiegandt Tonmaster
09.09.13 20:45
andreas-österreich schrieb:
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> Hallo!
>
> Passt das?
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>
> mfg.Andreas


Hallo Andreas,
Dank für den Tipp, müßte gehen.
Gruß PitinWHV.
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