NSM Hit 120 B, sieht die Kupplung bei Euch auch so aus?

Liebe Jukebox-(NSM)-Gemeinde,
ich hatte ja meinen Kummer zum Abspiel einer B-Seite schon am 1.2.12 geschildert, siehe Eintrag dort.
Nachdem sich keiner gemeldet hat - wahrscheinlich kennt keiner mein geschildertes Problem -, probiere ich nun, dem Fehler weiter auf den Grund zu gehen.
Dazu meine Frage (hierzu meine beiden Bilder; anbei).
Auf beiden Bildern sieht man die Schnecke, die auf der Motorwelle sitzend durch den Kupplungsmagneten / die Kupplung an- bzw. abgekoppelt wird.
Auf Bild sieht man den Mitnehmer auf der Schnecke, wie er mit dem Mitnehmer auf der Motorseite Kontakt hat.
Danach habe ich die Motorwelle (mit Schnecke) um etwa 180 Grad gedreht: kein Mitnehmer auf der Schnecke zu sehen, nur ein Schlitz mit irgendetwas darin.

Sieht das bei Euch genau so aus? Oder ist das zweite Bild ein Indiz dafür, dass - bei fehlendem Mitnehmer - die Kupplung nicht einwandfrei (nur in einer Drehrichtung) funktioniert??

Danke für Eure Mithilfe bei meiner kriminalistischer Tätigkeit.
Gruß
Haggi



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.12 14:15.

Hallo!
Das ist richtig so wie es bei Dir aussieht.
Auf dem Bild 1 sieht man daß die Kupplung falsch eingestellt ist.
Der Mitnehmer am Motor darf nur eingreifen wenn die Kupplung angezogen hat.
Einstellen kann man die Kupplung an der Schraube mit untergelegter Feder, dabei
muss man aber den Anker der Kupplung festhalten sonst dreht er mit.
Die Eistellung kann man am Besten testen wenn man auf die Schraube drückt
und den Motor von Hand dreht, dann muss die Schnecke mitlaufen, wenn Du
nicht auf die Kupplung drückst dann darf nur der Motor laufen.
mfg Willi!
Bei genauerer Betrachtung des 1. Bildes kommt es mir vor daß der Motor nicht richtig
montiert ist, weil die Motorwelle viel zu nahe an der Schnecke ist und Du die Kupplung
nicht einstellen kannst sodass sie die Schnecke immer mitnimmt. Am Montageteil des Motors
sind bei den Schrauben Beilagscheiben eingelegt und diese werden bei Dir fehlen.
mfg Willi!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.02.12 15:16.

Danke Willi,
das ist ja eine Superantwort. Ich werde mal nachsehen was sich an der Kupplung machen lässt. Vielleicht löst deie Korrektur ja mein früheres Problem.
Ganz herzlichen Dank!
Haggi

Also liebe Gemeinde...
insbesondere Willi,

ich kann zwar durch Drehen der Axialschraube am Kupplungsmagneten den Eingriff der Kupplung einstellen, aber ob ich dann auf die Axialschraube drücke oder nicht, ist der Postion der Schnecke wurscht.
Ich habe übrigens auch den Abstand zur Motorachse durch Unterlegen von Scheiben - wie von Willi geschildert - vergrößert.
Ich habe auch den Anker des Kupplungsmagneten entnommen, ein etwa 1 cm langer Alu-Zylinder. Wenn man auf den dann zugänglichen zentralen Nylonstift drückt, passiert auch nichts Weltbewegendes.

Ich nehme an, das Auskuppeln beim Spielen der A-Seite funktioniert nur deshalb, weil die Bewegungsenergie des Laufwerks die Schnecke nach links drückt und damit auskuppelt. Bei der B-Seite (umgekehrte Laufrichtung) drückt die Bewegungsenergie des Laufwerks nach rechts (in den Mitnehmer des Motors). Folge: kein Auskuppeln, Weiterlauf der gesamten Mechanik ,it Abheben des Tonarms etc. Ist vielleicht der Kupplungsmagnet nicht kräftig genug?
Im Betrieb nimmt der Kupplungsmagnet übrigens zu den richtigen Zeitpunkten Strom auf (ca. 300 mA), aber es bewegt sich halt nix!

Was kann kaputt sein?
Kupplungsmagnet festgeklemmt?
Gibt es vielleicht irgendwo eine Schnittzeichnung des Kupplgsmagneten?
Wo gibt's Ersatz?
Übrigens: leider war meine bisherige Suche nach einem passenden Handbuch nicht erfolgreich.

Ich bin der Verzweiflung nahe. Trotzdem herzlichen Dank für Eure Kommentare!
Grüße, Haggi

Hallo Haggi

Servicemanuals gibt es hier: [ssl.kundenserver.de] . Du mußt nur die genaue Typenbezeichnung angeben oder telefonisch bestellen.

Die Kupplung ist - wie man auf dem Bild sieht - immer im Eingriff, was sie natürlich nicht sein sollte. Der Mitnehmer auf der Motorwelle sollte etwa 2-3 mm rechts im Verhältnis zu der Schnecke stehen. Es gibt zwei Möglichkeiten, warum es nicht so ist. Es könnte sein, daß die Motorwelle zu weit hineinragt, weil die Motorhalterung falsch zusammengebaut ist. Wie Willi schon sagte, sollten zwei Beilagscheiben zwischen den Motorhalter und den Chassis eingefügt sein, die möglicherweise fehlen. Zwischen Motor und Chassis sollte sich eine quadratische Formgummiplatte befinden. Wenn die Beilagscheiben fehlen, wird diese Gummiplatte zu stark gepreßt und die Motorwelle ragt zu weit hinein.

Die zweite Möglichkeit wäre, daß die Schnecke axiales Spiel hat, oder nicht ganz eingeschraubt ist.

Auf jeden Fall müssen die Schnecke und die Motorwelle um etwa 3 mm auseinander rücken. Sie dürfen nicht im Eingriff sein. Erst wenn der Kupplungsmagnet anzieht, wird der kleine Hebel auf der Stirnseite der Schnecke so weit ausgerückt, daß er den Mitnehmer erreicht. Der Hebelweg ist mit der Schraube auf dem Plunger des Kupplungsmagneten einstellbar. Wenn Du die Schraube mit der Hand hinein drückst, müßte sich der kleine Hebel so weit nach recht bewegen, daß er annähernd bündig mit der Stirnseite der Schnecke steht.

Viele Grüße - charly49

Hallo!
Irgendetwas ist an Deinem Laufwerk nicht in Ordnung, weil die Kupplung nur einseitig nicht
loslässt. Ich habe einen Plan von einem Laufwerk. Ich sende Dir eine PN.
mfg Willi!

Also liebe Gemeinde...
insbesondere Willi und charly49,

das Rätsel scheint gelöst: die axiale Druckfeder, die die Kupplung wieder ausrückt, fehlt - wohl abgebrochen. Passt auch zu den von mir geschilderten Phänomenen. Also bestellen und einbauen, dann geht alles wieder, da bin ich nach Eurer tollen Hilfe sicher!

Melde mich wieder, wenn's funktioniert.

Danke, Ihr Helfer!
Gruß
Haggi

Hallo Haggi

auf Deinem ersten Foto ist zu sehen, daß die Kupplung ausgerückt ist, der kleine Hebel ist in Ruheposition. Trotzdem ist die Kupplung im Eingriff, denn die Schnecke ist zu nahe am Mitnehmer auf der Motorwelle. Es ist herauszufinden, warum das so ist. Ich glaube nicht, daß es an einer fehlenden Feder liegt.

Viele Grüße - charly49

Hallo charly49,
sorry dass ich widerspreche: die Bilder stammen aus der Zeit bevor ich Eure tollen (auch Deinen) Ratschläge befolgt habe und den Motor mittels zusätzlichen (2 sehr dünne wraen drin) rausgerückt habe. Trotzdem traten alle von mir beschriebenen Phänomene auf.
Inzwischen habe ich den Motor wieder ausgebaut - und siehe da: die Kegelfeder, gegen die der Kupplungsmagnet arbeitet, war so verbogen und verklemmt, dass sich das Hebelchen nicht bewegen konnte und die Kupplung nicht arbeiten konnte. Nur das Verschieben der Schnecke durch das senkrechtstehende Ritzel hat die gesamte Schnecke und den kleinen Hebel vom Mitnehmer des Motors gelöst, damit konnte die A-Seite abgespielt werden. In umgedrehter Drehrichtung (für die B-Seite) hat das senkrechte Ritzel die Schnecke nur fester an den Mitnehmerhebel gedrückt - also Weiterlauf der Steuernocken.

Darf sich dei Schnecke um ca 2 mm horizontal verschieben lassen?

Jetzt warte ich auf Kontakt mit H. Reuß, ob er eine solche Feder hat. Dann bauen wir sie ein... jetzt schaun mr mal dann sehn mr schon... hat Franz Beckenbauer gesagt.

Danke für Dein Mitdenken!
Gruß
Haggi

Hallo Haggi

Ich habe gestern ein NSM Laufwerk bearbeitet, dabei konnte ich mir die Schnecke genauer ansehen. Die Schnecke hat praktisch kein axiales Spiel, sie darf sich also nicht horizontal verschieben lassen.

Viele Grüße - charly49

NSM Hit 120B, warum A-Seite ja, B-Seite nein; des Rätsels Lösung

Hallo liebe Jukebox-Koryphäen,
des Rätsels Lösung - warum die A-Seite abgespielt wird und die B-Seite nicht - ist gefunden!

Die Antriebsschnecke, deren Mitnehmerstift durch den Kupplungsmagneten gegen die Kegeldruckfeder betätigt wird, wird innen axial durch einen Seegerring gegen Verschieben gesichert. Dieser Ring kann sich manchmal lösen und sich auf der Achse verschieben, was er in meinem Fall getan hat. Dabei hat er
1. axiales Spiel der Schnecke erlaubt,
2. die Kegeldruckfeder verklemmt und verformt und
3. den Mitnehmerstift blockiert.
Das axiale Spiel erlaubt das Ausrücken der Kupplung bei Abfallen des Kupplungsmagneten zwar bei Lauf des Schnecken-RADES im Uhrzeigersinn (dann Abspielen der A-Seite), weil das Schneckenrad die Schnecke in Richtung Magnet schiebt und damit trotz blockiertem Mitnehmerstifts von der Mitnehmerscheibe des Laufwerkmotors abrückt. Läuft die Schnecke in entgegengesetzter Richtung, also das Schnecken-RAD im Gegenuhrzeigersinn, dann wird aufgrund des axialen Schneckenspiels die Schnecke (mit blockiertem Mitnehmerstift) trotz abfallendem Kupplungsmagneten noch fester an die Mitnehmerscheibe des Laufwerkmotors gedrückt, also nicht entkuppelt (und die B-Seite nicht abgespielt).

Abhilfe: Motor abnehmen; Kegeldruckfeder in der Schnecke entfernen; Mitnehmerstift um 180 Grad herausklappen; den Seegerring vorsichtig mittels eines Schraubenziehers wieder in seine Nut drücken (und hoffen, dass er dort bleibt); Mitnehmerstift zurückschwenken; Kegeldruckfeder einsetzen, den Motor wieder einsetzen und justieren… und schon geht wieder alles! Siehe Bild 3.

Nochmals danke für die heftige Unterstützung, insbesondere an jukebox-willi, an charly49 sowie an Daniel Reuß.

Gruß
Haggi

PS: ich gebe diesen Text auch direkt an Hildegard Stamann; vielleicht will sie ihn in das Jukebox-Archiv aufnehmen.

NSM Hit 120B, warum A-Seite ja, B-Seite nein; des Rätsels Lösung

Hallo liebe Jukebox-Koryphäen,
des Rätsels Lösung - warum die A-Seite abgespielt wird und die B-Seite nicht - ist gefunden!

Die Antriebsschnecke, deren Mitnehmerstift durch den Kupplungsmagneten gegen die Kegeldruckfeder betätigt wird, wird innen axial durch einen Seegerring gegen Verschieben gesichert. Dieser Ring kann sich manchmal lösen und sich auf der Achse verschieben, was er in meinem Fall getan hat. Dabei hat er
1. axiales Spiel der Schnecke erlaubt,
2. die Kegeldruckfeder verklemmt und verformt und
3. den Mitnehmerstift blockiert.
Das axiale Spiel erlaubt das Ausrücken der Kupplung bei Abfallen des Kupplungsmagneten zwar bei Lauf des Schnecken-RADES im Uhrzeigersinn (dann Abspielen der A-Seite), weil das Schneckenrad die Schnecke in Richtung Magnet schiebt und damit trotz blockiertem Mitnehmerstifts von der Mitnehmerscheibe des Laufwerkmotors abrückt. Läuft die Schnecke in entgegengesetzter Richtung, also das Schnecken-RAD im Gegenuhrzeigersinn, dann wird aufgrund des axialen Schneckenspiels die Schnecke (mit blockiertem Mitnehmerstift) trotz abfallendem Kupplungsmagneten noch fester an die Mitnehmerscheibe des Laufwerkmotors gedrückt, also nicht entkuppelt (und die B-Seite nicht abgespielt).

Abhilfe: Motor abnehmen; Kegeldruckfeder in der Schnecke entfernen; Mitnehmerstift um 180 Grad herausklappen; den Seegerring vorsichtig mittels eines Schraubenziehers wieder in seine Nut drücken (und hoffen, dass er dort bleibt); Mitnehmerstift zurückschwenken; Kegeldruckfeder einsetzen, den Motor wieder einsetzen und justieren… und schon geht wieder alles! Siehe Bild 3 im Vergleich zu Bild 1 und 2 von früher.

Nochmals danke für die heftige Unterstützung, insbesondere an jukebox-willi, an charly49 sowie an Daniel Reuß.

Gruß
Haggi

PS: ich gebe diesen Text auch direkt an Hildegard Stamann; vielleicht will sie ihn in das Jukebox-Archiv aufnehmen.

Hallo Haggi,

vielen Dank, daß Sie eine Rückmeldung geben und alle an der Problemlösung teilhaben lassen.

Ich habe das ins Archiv übernommen und auch Ihre Bilder eingefügt: [www.jukebox-world.de]


Viele Grüße - Hildegard Stamann