Plattenwaschmaschine (Marke Eigenbau)

geschrieben von - posted by hansu 
Plattenwaschmaschine (Marke Eigenbau)
07.12.11 13:41
Liebe Jukeboxfreunde,

Weil meine Schallplatten teilweise ziemlich schmutzig sind (man hört es auch), habe ich mich etwas umgeschaut, wie solche Vinyl Platten am besten gereinigt werden.

Das variert von abreiben mit Mikrofasertuch über Ultraschallbad bis hin zu teuren Absaugmaschinen.

Ich habe gelesen, dass das Waschen und anschliessende Absaugen, die einzige wirkungsvolle Art ist um den Schmutz aus den Rillen zu bekommen.
Die Suche nach so einer Maschine habe ich schnell wieder eingestellt, ist mir zu teuer!

Im Internet habe ich dann verschiedene Selbstbau-Projekte gefunden und das von Wolfgang Heisse hat mit am besten gefallen.
Ich habe dann mit Wolfgang Kontakt aufgenommen und mich etwas erkundigt.
Vielen Dank an Wolfgang Heisse für seine Unterstützung.

Danach habe ich mich auf die Suche nach den erforderlichen Teilen gemacht.
Plattenspieler mit Tangential Antrieb, bei Ricardo einen Mitsubishi LT-55 für SFR 35.-
Eine Vakuumpumpe bei ebay für EUR 39.-
Schalter, Regler, Klemmen, Verschraubungen, Vakuummeter, Schlauch, Gehäuse, Plattenklemme ca. SFR 180.-

Plattenspieler,





Vakuumpumpe,



Die Pumpe ist ins Gehäuse eingebaut, rechts hinten das Gefäss für das Schmutzwasser,



Die Antriebseinheit von unten mit der Verdrahtung,



Eine Platte ist aufgelegt und mit der Klemme beschwert, so dreht sie schön und das Label wird nicht nass,



Der Absaug-Arm,



Ich habe die Maschine nun aufgebaut und bin am Testen.

Ich muss sagen, im allgemeinen bin ich zufrieden damit, es sind noch verschiedene Kleinigkeiten zu lösen, wie Abstand von der Saugdüse zur Platte und Motordrehzahl.
Als Reinigungsmittel verwende ich 75% Destilliertes Wasser, 25% Isopropyl-Alkohol und ein Paar Tropfen Abwaschmittel.

Es kommt schon ein rechtes Schmutzwasser im Auffangglas zusammen.

Und die gereinigten Platten klingen super, kein knistern und knacken, ich bin happy.

Liebe Grüsse an Alle sendet
Hansu




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.14 14:27.
Re: Plattenwaschmaschine (Marke Eigenbau)
07.12.11 15:47
Hallo Hansu

Bin auch schon seit längeren auf der suche nach einer Waschmaschien
Keith Monx wäre optimal aber nicht bezahlbar
Machst du den Abstand von der Saugdüse nur über den Tonarm oder mit Faden
Ideal wäre wenn man die Reinigungsflüssigkeit auch mit einer schwenkbaren Arm auf dem eine Bürste angebracht ist aufbringen könnte
Der Knüller wenn der Plattenteller zum aufbringen des Reinigungmittelst die Drehrichtung wechseln könnte

Servus
Franz
Re: Plattenwaschmaschine (Marke Eigenbau)
07.12.11 16:31
Hallo Franz,

Ja Keith Monks, da hast du recht, ist bestimmt erstklassig, aber für das Geld bekommst du schon einen Gebrauchtwagen.

Da wäre noch Okki Nokki, aber ich weiss halt nicht so recht und dachte, für meine wenigen Platten, im Moment ca. 200 Stück versuche ich es mit einem Selbstbau, denn die Platten müssen ja nicht jede Woche gereinigt werden und das Resultat ist bis jetzt gut.
Der Abstand von der Saugdüse zur Platte mache ich mit einem Faden, ich bin noch am experimentieren wegen der Dicke des Fadens.
Das Aufbringen der Reinigungsflüssigkeit geschieht mit einer Spray-Pumpe und dann mit einer weichen Bürste verteilen und danach absaugen.
Im Moment finde ich das in Ordnung so, klar kann man weiteren Luxus einbauen, wie du es oben beschrieben hast, aber es wird halt komplizierter und Störungsanfälliger.

Gruss Hansu

Re: Plattenwaschmaschine (Marke Eigenbau)
07.12.11 18:00
Hallo Hansu
Bin auf des Ergebniss gespannt
Hab selber ca. 3000 Platten welche mal in die Waschanlage müssten
Gruß
Franz
Re: Plattenwaschmaschine (Marke Eigenbau)
07.12.11 19:28
Ich habe auch schonmal mit dem Gedanken gespielt, so eine Maschine zu bauen. Die fertigen sehen ja auch eher nach Selbstbau aus. Da kann deine durchaus mithalten.
Als Abstandshalter für den Saugarm habe ich an eine Spitze aus einer Entlötpumpe in Verbindung mit einem dünnen Faden gedacht.
Aktuell reinige ich mit einer ähnlichen Flüssigkeit wie du, allerdings mit Fotonetzmittel statt Spülmittel. Das wirkt zusätzlich antistatisch. Zum trockenwischen nehme ich Microfasertücher, zum einarbeiten eine Carbonbürste.
Teilweise ist es wirklich erstaunlich, was so eine Reinigung bewirken kann.
Stark knisternde Platten klingen danach manchmal wieder wie neu.
Re: Plattenwaschmaschine (Marke Eigenbau)
09.12.11 11:42
Hallo Franz,
Ja bei 3000 Platten bist du eine ganze Weile mit Reinigen beschäftigt.
Ich habe jetzt 50 Platten gewaschen und das Ergebnis ist gut, brauche pro Platte ca. 1 Minute und das Beste, kein knistern mehr so muss es sein. Bei meinen wenigen Platten sehe ich ja ziemlich schnell ein Ende, aber bei 3000 Platten uff......... aber ohne Maschine ist es noch Zeitraubender.

Hallo Marc,
Bei meiner Maschine ist das fast gleich wie du es oben beschreibst, ich habe eine ähnliche Düse, sie ist einfach abgewinkelt, damit der Schlauch waagrecht weggeht.
Der Abstand zur Platte wird bei meiner Maschine auch mit einem Faden gemacht und die Reinigungs-Flüssigkeit wird auch mit einer Carbonbürste auf der Platte verteilt.
Ich verwende Spülmittel anstatt Fotonetzmittel, weil das günstiger ist und ich habe gelesen, dass es den gleichen Zweck erfüllt.
Fotonetzmittel enthält zum Teil noch Antistatikmittel, was für die Platten vielleicht von Vorteil wäre.

Das Reinigungsmittel wird auf der Platte verteilt,



Hier wird abgesaugt,



Die abgesaugte Flüssigkeit ist doch eine braune Brühe,



Ich habe nicht gedacht, dass die Reinigung so wirksam ist und mein Maschinchen ist für meine wenigen Platten sehr gut geeignet.

Liebe Grüsse an alle sendet
Hansu



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.14 14:32.
Re: Plattenwaschmaschine (Marke Eigenbau)
10.12.11 23:34
Das Netzmittel ist deutlich teurer, enthält aber keine Farb- und Duftstoffe, die ja in Spülmittel immer enthalten sind.
Ich habe es aufgrund der Antistatikwirkung genommen. Der Fotohändler hatte das allerdings auch nicht im Laden vorrätig sondern mußte es erst bestellen. Das Selbstentwickeln ist im Digitalkamerazeitalter ja doch ziemlich aus der Mode gekommen.
Ich vermute mal, mittlerweile ladet von dem Zeug mehr auf Schallplatten als auf Fotos. Die Produktseite bei Amazon spricht Bände. Zusammen mit Mirasol wird oft Isopropanol verkauft. Die Produktempfehlungen führen zur "Knosti" und zu gefütterten Innenhüllen.
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