Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport

geschrieben von - posted by kr-200 
Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
02.11.10 15:43
Hallo!
Ich habe gerade eine sehr schöne Wurlitzer 2104 erstanden. Die wurde rund 700 km weit zu mir transportiert. Leider wurde das Laufwerk nicht arretiert.

Mechanisch läuft jedoch alles einwandfrei, der Klang ist aber schlecht. Ich habe an allen Röhren gewackelt. Bei der letzten Röhre am Verstärker ganz links oben kracht es gewaltig im Lautsprecher. Es brummt laut, Musik kommt, aber ohne Bässe. Ich vermute, beim Transport hat sich etwas kaputtgerappelt. nach Angaben des Transporteurs (ich kenne ihn lange und vertraue ihm), klang die Box bei der Abholung tadellos.

Hat jemand eine Idee, was das sein kann?

LG
Ralf
Nachtrag...
02.11.10 19:01
Ich habe heute Abend die Box von innen komplett entstaubt, die Röhren gesäubert und wieder eingesteckt. Die Box wurde mal komplett restauriert, auch der Verstärker.

Ich habe sie nochmal laufen lassen. Es kommen nur Mitten und Höhen, die Box krächzt. Im Leerlauf brummt sie stark. Das Erdungskabel der 220V Zuleitung hängt tot (unverbunden) vor der Lüsterklemme des Trafos.

Die Röhre, bei der es heftig in den LS knackt, ist eine 12AU7A/ECC82 von Sylvania. Vielleicht hilft das den Experten weiter?
Bin für jeden Tip dankbar!

Ich würde gerne die Teile fetten oder Ölen. Was nehme ich am besten? WD 40 oder Fett oder habt Ihr einen Geheimtipp? Was darf man ölen, was sollte man ölen und was auf keinen Fall?
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
02.11.10 19:20
Hallo kr-200,

schau mal da....

[www.jukebox-world.de]

das könnte helfen....

Wenn die Röhre nochmals auf dem Verstärker vorhanden ist, dann tausch die mal durch und schaue ob das Knacken wandert...

Gruß Ralf
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
11.09.11 19:21
Hallo,
Es ist nun fast ein Jahr vergangen. Leider hatte ich nicht viel Zeit für meine Hobbies. Jetzt aber soll meine Jukebox laufen.
Das Problem besteht nach wie vor: Die 2104 läuft perfekt, aber nur auf Mitten und Höhen. Eine Röhre (5u4gb) zeigt silbernen Niederschlag. Drunter der Ring ist gebrochen. der Niederschlag ist an den Rändern blasig aber nicht weiss. Nach näherer Untersuchung zeigen alle Röhren am Dom den Niederschlag.

Ich hab den Verstärker ausgebaut (wurlitzer 532), gleiche Röhren getauscht und ihn warm laufen lassen. Vom Bass keine Spur. Die Box kräht in den Mitten. Die Stellknöpfe für Höhen und Bass zeigen eine Reaktion, es bringt aber trotz höhen auf 1 und Bass auf 4 nix.

Wer kann helfen?
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
12.09.11 06:24
Hallo kr-200

der silberne Niederschlag auf den Röhrenkolben ist völlig normal. Er stammt vom so genannten Getter. Das ist eine Pille aus einer hochreaktiven Barium- oder Magnesiumlegierung, die bei der Produktion am Röhrensystem befestigt wird. Nach der Evakuierung des Glaskolbens wird diese Pille induktiv verdampft und der Dampf schlägt sich auf dem Glaskolben nieder. Dabei verbindet er sich mit den Resten von Sauerstoff, die bei der Evakuirung zurückgeblieben sind. Dadurch wird das Vakuum verbessert. Wenn der Niederschlag matt und weiß wird, ist die Röhre undicht, es ist Luft eingedrungen.

Es ist natürlich schwer, aus der Ferne zu beurteilen, wodurch die Bässe fehlen. Meine erste Vermutung wäre die Cobra - Nadel. Es kommt vor, daß sie verbogen ist oder daß das Dämpfungsfett ausgelaufen ist. Ich würde also empfehlen, eine andere Nadel zu probieren. Eine weitere Möglichkeit wäre, daß es an den Lautsprechern liegt. Du solltest also versuchsweise eine Zusatz - Lautsprecherbox anschließen. Wenn auch diese keine Bässe bringt, liegt es am Verstärker. Der Verstärker sollte auf jeden Fall durch einen Fachmann repariert werden. Reparaturversuche ohne die nötigen Fachkenntnisse sind selten erfolgreich, sondern führen oft zu wesentlich größeren Schäden.

Viele Grüße - charly49

Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
12.09.11 17:54
Hallo Charly49,
vielen herzlichen Dank, es hat geholfen!

Über den Getter habe ich mich schon vorher informiert, daher habe ich ja auch geschrieben, dass kein weißer Niederschlag am Getter ist. Aber ich bin ein Greenhorn in Sachen Jukebox, muss mich erst mal mit der Materie befassen um mein "Baby" kennenzulernen. Die Röhren scheinen alle o.k. zu sein. Heiß werden sie auch, habe mir beim Schließen der Rückwand die Finger verbrannt. Es war die Nadel, sie war (wie und warum auch immer) nach unten gebogen. Ich habe sie vorsichtig gerade gebogen und jetzt wummert der Bass, dass die Gläser in der Küche im Regal und meine Emailleschilder an der Wand rappeln. Eine neue Nadel habe ich schon bestellt.

Ich habe die Box jetzt fast 4 Stunden laufen lassen und meine Lieblingsscheiben einsortiert. Folgendes möchte ich noch in den Griff bekommen:

1. Die Box hat ein gewisses Grundbrummen. Keine Ahnung, ob das aus einem Trafo (Neonröhren?) oder vom Verstärker kommt. Es nervt jedenfalls, wenn die Box an ist und es brummt permanent.

2. Das Motorgeräusch wird auf den Tonarm übertragen. Steht er am Anfang der Platte, also oben, ist das Brummen leise. Steht die Nadel mehr in der Mitte der Schallplatte - also zur Welle hin - wird das Brummen lauter. Wie kann man das abstellen?

3. In der Box scheppert beim Bass so einiges mit, was natürlich den Klang stört und nervt. Wie kann man das abstellen? Da wäre z. B. das Münzwerk, in dem einige Teile rappeln.

4. Nachdem ich die Box so ca. 4 Stunden an hatte, wurden die Höhen weniger und der Klang ist im Höhenbereich arg verzerrt. Ich lasse die Box jetzt mal abkühlen und höre das gleiche Lied noch einmal. Ich glaube, am Anfang als sie kälter war, war der Sound nicht so verzerrt. Was kann das sein?

5. Es ist eine US-Box mit vorgeschaltetem Trafo, der auf 110V heruntertransformiert. Die 220V Zuleitung hat auf der einen Seite einen geerdeten Schukostecker, am Trafo sind nur Null und Phase angeschlossen. Die Erde liegt unbenutzt daneben. Die 110V Ableitung vom Trafo in den Verstärker hat auch eine unbenutzte Erde, die daneben liegt. Muss der Verstärker nicht geerdet sein, um weniger zu brummen? Früher am Plattenspieler musste ich immer ein Erdungskabel anschließen, sonst hat er gebrummt. Die Erde vom 220V Kabel und die Erde von der 110V Ableitung zu verbinden wäre grober Unfug, oder?

Beste Grüße

Ralf
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 04:29
Hallo Ralf

1. ein ganz leiser Brumm ist normal, er sollte aber nicht stören. Wenn er sofort nach dem Einschalten auftritt, kann er nicht aus dem Lautsprecher kommen, denn die Betriebsspanung für den Verstärker wird erst eingeschaltet, wenn eine Platte gewählt wird. Vermutlich kommt es von den Vorschaltgeräten oder von einem Trafo. Du kannst es lokalisieren, indem Du die Hand auf die einzelnen Teike legst. Dabei spürst Du das Vibrieren und der Brumm verändert sich.

2. Vermutlich sind die Gummiaufhängungen des Motors verhärtet, möglicherweise auch der Antriebsriemen.

3. Es ist normal, daß einige Teile mitvibrieren, wenn ganz laut gespielt wird. Es sollte aber nicht mehr zu hören sein, wenn die Rückwand drauf und das Frontglas geschlossen ist.

4. Der Verstärker sollte durch einen Fachmann überholt werden.

5. Das Originalkabel aus dem Verstärker hatte keinen Schutzleiter, das Kabel dürfte daher schon einmal getauscht wurden sein. Es wäre daher zu kontrollieren, ob der Schutzleiter im Verstärker an Masse angeschlossen ist. Wenn ja, kann man die Schutzleiter ohne weiteres verbinden. Auf ein allfäliges Brummen hat es keinen Einfluß, sondern auf die Sicherheit. Es sollte auch kontrolliert werden, ob alle Metallteile, die von außen berührbar sind, mit der Verstärker - Masse (bzw. mit dem Schutzleiter) verbunden sind. Es wird damit auch das ganz schwache kribbeln verhindert, das man beim Berühren von alten Boxen spüren kann.

Viele Grüße - charly49
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 11:01
Hallo KR200,

Hier ist ein "Experte" nicht für Würlitzer aber für historische Rundfunk- & Fernsehgeräte.

Ich betrachte Dein Gerät daher als Plattenspieler mit Röhrenverstärker, die spezifische Mechanik lasse ich außen vor.

Zu 1,2: Das Kabel vom Abtastsystem zum Verstärker kann ein Masseproblem haben, welchers sich mit dem Bewegungswinkel ändert .
Prüfe - unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften!!!! Stromschlag/Lebensgefahr - ob du während des Abspielens, ggf.
mit einem nich leitenden Gegenstand (Zange bis Kochlöffel) vom Kabel zwischen Abtastsystem und Verstärker,
einschließlich Stecker ein größeres Brummen provozieren kannst.

Fortsetzung folgt


Discofreak



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.09.11 11:03.
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 12:21
Hallo Discofreak

Normalerweise würde ich Dir recht geben, in diesem speziellen Fall aber nicht. Die 2104 hat als Tonabnehmer ein so genanntes Cobra - System, das ganz anders funktioniert als alle anderen Tonabnehmer. Der Tonabnehmer ist Teil eines Oszillators, der auf etwa 250 KHz schwingt. Der Tonabnehmer bedämpft dieses Oszillatorsignal im Rhythmus des Musiksignals, so daß eine Art Amplitudenmodulation entsteht. Über die genaue Funktion gibt es verschiedene Theorien, auf jeden Fall entsteht das NF - Signal (überlagert vom HF - Signal) an der Anode der Oszillatorröhre. Das HF - Signal wird in der Folge durch ein Tiefpassfilter abgetrennt. Auf jeden Fall ist die Tonabnehmerleitung nicht empfindlich für Brummeinstreuung, man kann sogar die Konakte mit der Hand berühren, ohne daß man dies im Lautsprecher hören kann. Die Tonabnehmerleitung ist ein HF-taugliches Koaxkabel. Probleme damit gibt es nur bei einer Beschädigung (Kabelbruch oder Quetschung), die den Wellenwiderstand verändern oder bei Kontaktproblemen in den Steckverbindungen.

Viele Grüße - charly49
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 13:34
Hallo Ihr beiden,

vielen Dank für die Tips. Ich habe alle Trafos mal gedrückt und die verschiedenen Bauteile, um zu sehen, was denn hier so brummt. An den Trafos liegt es nicht, beim Andrücken der Bauteile verändert sich der Brummton nicht. Die Lautsprechermembranen vibrieren auch nicht merklich, so dass das Brummen wahrscheinlich auch nicht von den LS kommt.

Das Brummen tritt auch direkt nach dem Einschalten auf. Die Box wurde vermutlich in den 90ern in Holland komplett restauriert. Damals wurde alles neu gemacht. Ich frage mich, ob die Motorgummis so schnell wieder verhärten können?

Ich habe gemessen und festgestellt, dass das Metallgehäuse vom Verstärker mit dem Schutzleiter verbunden ist. Ein schwaches Kribbeln fühle ich beim Berühren der Boxenteile aber nicht.

Nachdem ich die Nadel geradegebogen habe, war ja der Bass da. Die Höhen sind jetzt verzerrt. Ich tippe auf ein Problem an der Nadel. Früher, zu Plattenspielerzeiten, war das meist so, wenn das Tonarmgewicht zu hoch eingestellt war. Wie stellt man das eigentlich bei der 2104 ein? Mich wundert sowieso, wie die Nadel in der Rille bleibt, weil ja die Platte stehend abgespielt wird. Ist da eine Federbelastung drauf? Falls ja, kann die justiert werden? Ich stelle mir vor, dass da ähnliche Probleme auftreten können wie früher, wenn der "Skid" beim Plattenspieler verstellt war. Oder kann hier auch ein Schmierungsproblem vorliegen?

Ansonsten habe ich mir eine neue Cobra-Nadel bestellt, würde aber gerne bei deren Montage alles richtig einstellen, bevor ich mir die oder meine Single gleich verhunze. Meine Singles sind allesamt im neuwertigen Zustand. Die Singles, die mit der Box kamen, sahen aus, als hätten sie eine schwere Nacht im Partykeller als Bierdeckelersatz hinter sich (Staub, Flecken etc.). Ich hoffe, Jukeboxen sind bei normalem Gebrauch keine Plattenfresser. Sie wurden ja eigentlich für den Dauerbetrieb in Kneipen gebaut und sollten mehr abkönnen als das Sonntagskonzert in meiner Küche.

Beste Grüße

Ralf
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 14:27
Hallo Ralf,

Ist an der Nadel erstmal gebogen worden, ist sie sowieso hin, und die Schallplatte leidet auch!
Die Frage ist, ob auch das System, in dem sie steckt defekt geworden ist.
Wenn Du das Brummen nicht lokalisieren kannst, klemme den Lautsprecher ab, und verbinde den
Verstärkerausgang mit einer Lautsprecherbox die Du über ein möglichst langes Kabel in einen geschlossenen
Nebenraum stellst.
Dann merkst Du, ob das Brummen mechanischer Art ist und nicht aus dem Lautsprecher kommt.

Für Verzerrungen kommen auch Widerstände, platte Gleichrichterröhren/Verstärkerröhren, und Kondensatoren
in Frage. Es ist keineswegs so, das der moderne gelbe Kram, oft aus China, immer hält.
Es ist leider nichts Ungewöhniches, daß Bauteile erst bei Erwärmung ausfallen!

Ob die Restauration hochwertig ist kann ich nicht beurteilen, auch da geschieht Pfusch, denn Zeit und Material
sind Bargeld.

Jukeboxen sind generell Schallplatten-Killer, die einen mehr, die anderen weniger!
Als Musikfreund und Sammler hat man aber sowieso viele Platten doppelt gekauft, immer auf der Suche nach
einer noch besseren in "Mind".
Bei alten R&R sowie Beatplatten kann die Anschaffung ins Geld gehen, aber gerade wegen des hohen Wertes
würde ich keine wertvollen Platten aus der Sammlung in die Jukebox stecken.
Ggf. kann man sich auch welche in Einzelanfertigung beschaffen, ich selbst hatte hier vor Jahren in der Sache
Erkundigungen eingeholt.

@ Charly49: Vielen Dank, man lernt nie aus!

Discofreak
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 15:43
Hallo Discofreak!
Eines finde ich immer schön, wenn jemand von einem Tonsystem keine Ahnung hat, sich einbildet
er kann ein klares Urteil darüber abgeben. An einem Cobra-System kann man sehr wohl etwas
an der Nadelstellung und Bedämpfung ändern und das Ding klingt dann so wie man es sich wünscht.
Eines ist schon klar, daß ein Tonsystem das erstmals im Jahre 1948 eingesetzt wurde, mit der heutigen
Technik nicht vergleichbar ist. Aus der damaligen Wurlitzerwerbung wird geschrieben, daß die Tonsysteme
vor dem Cobra-System nach 50-300 mal spielen einer Platte diese kaputt war, jedoch mit dem Cobra-System
die Platten nach 2000 Spielen noch 95% Klangtreue hatten.
Ich habe bei meiner W 2000 seit der Restauration bis dato 14857 Platten gespielt und ich höre bei keiner
einen Qualitätsverlust.
mfg Willi!
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 16:26
Hallo Ralf

Wenn das Brummen schon vorhanden ist, bevor eine Platte gewählt wird, kann es nicht aus dem Verstärker kommen. Die Heizung der Gleichrichterröhre (5U4), und damit die Anodenspannung für alle Röhren wird erst eingeschaltet, wenn eine Platte gewählt ist. Hast Du auch die Vorschaltgeräte für die Leuchtstoffröhren geprüft? Wenn die Box auf Dauerfreispiel gestellt ist kann das Brummen auch von der Tastenverriegelungsspule kommen.

Die Motorgummis können schon nach einigen Jahren hart werden, besonders wenn sehr selten oder gar nicht gespielt wurde.

Der Auflagedruck wird mit der Mutter eingestellt, die sich hinter dem Tonarm (etwas rechts von der Mitte) befindet. Diese Mutter drückt auf eine Feder, die den Tonarm auf die Schallplatte drückt. Das Cobra - System braucht einen Auflagedruck von etwa 10 - 12 Gramm. Das ist natürlich sehr viel im Vergleich zu einem modernen HiFi - Plattenspieler. Ich glaube aber trotzdem nicht, daß Jukeboxen Plattenfresser sind. Es wird zwar mit einem wesentlich höheren Auflagedruck gefahren, aber dafür werden die Platten nicht jedes mal angegriffen und übereinander gelegt oder sonstwie zerkratzt. In früheren Zeiten wurden manche Platten 20 oder 30 Mal an einem Abend gespielt und das jeden Abend - oft monatelang. Trotzdem mußte so gut wie nie eine Platte getauscht werden, weil sie nicht mehr spielbar war. Es ist klar, daß nach einigen tausend Abspielungen die Qualität schon merklich nachließ, aber ich denke, wenn eine Platte so oft auf einem Plattenspieler gespielt wird, ist sie vermutlich in einem schlechteren Zustand als eine Platte in der Box. In der Jukebox können Platten wesentlich länger gespielt werden, ohne daß der Qualitätsverlust auffällt. Die Verstärker haben dazu Filter eingebaut (bei manchen Modellen umschaltbar), die den Frequenzgang beschneiden.

Vertikal ist der Tonarm mit einem verstellbaren Gegengewicht ausbalanciert. Normalerweise ist die werksseitige Einstellung nicht verändert. Sie braucht nur geändert zu werden, wenn man einen anderen Tonabnehmer einbaut.

Viele Grüße - charly49
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 16:59
Hey, hier ist ja richtig was los! Vielen Dank erstmal!

Ich fasse mal zusammen: Wenn eine Jukebox ordentlich eingestellt ist, ist sie kein Plattenfresser. Da ich die Jukebox als Zierde in meiner Diner-Küche stehen habe, werde ich die Platten wohl nicht täglich hören, sondern nur, wenn ich mal Lust und Zeit dazu habe. Demzufolge dürften sie ewig halten und nur deshalb ausgetauscht werden, weil ich mal was anderes in die Box bringen will.

Ich bin kein Plattensammler, sondern habe mir meine Singles aus der Jugendzeit immer aufbewahrt, weil ich schon immer von einer Jukebox geträumt habe. Nun ist nach rund 35 Jahren der Tag gekommen, wo die Schätzchen ihr adäquates zu Hause bekommen haben. Die Zeit des Dachbodens ist für sie vorbei und ich freue mich, die alten Hits nochmal zu hören.

Das Brummen hört man, wenn die Box nur eingeschaltet wird und nichts abspielt. Sie steht auf Freispiel, ich gehe mal davon aus, das an der Sache mit der Tastenverriegelungsspule was dran ist. Wenn ich hinten "reinhöre" habe ich die Vermutung, es brummt vorne und bis an die Tasten bin ich nicht rangekommen. Sorry - ich bin Greenhorn - wo kann ich an der 2104 von Freispiel auf Münzbetrieb umstellen? Das wäre das Erste, was ich versuche. Meine Lautsprecherboxen sind dem letzten Umzug zum Opfer gefallen. Sowas befindet sich leider nicht mehr in meinem Haushalt.

Wie messe ich bei einem vertikal abspielenden Tonarm denn den Auflagedruck? Gibt es sowas wie eine Zugwaage (Federwaage) oder sowas? Mit meiner Briefwaage werde ich wohl kaum weiterkommen ;-))

Der Sound ist generell nicht schlecht, nur in den Höhen kräht es jetzt etwas. Nervig ist auch, dass man zur Lautstärkeregelung hinter die Box greifen muss. Das ist beim Heimgebrauch mit das häufigste, was man braucht. Gibt es hier eine praktikable Lösung, ohne dass ich gleich eine teuren original Wurlitzer-Fern-Lautstärkeregler kaufen muss?

Wie sagt man denn unter Jukeboxfans? Mit freundlichem Klick-Rattattatta

Ralf
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 18:02
Hallo Ralf

Zur Tastenmechanik und damit zu Verriegelungsspule kommst Du, indem Du die beiden mittleren Titelhalter herausziehst. Wie die Box von Freispiel auf Münzbetrieb umzustellen ist, kann man nicht so leicht beantworten. Man müßte wissen, was der Vorbesitzer gemacht hat, um auf Freispiel umzustellen. Die einfachste Möglichkeit ist, den Key Switch in der Crediteinheit so zu verbiegen, daß er nicht mehr öffnet. Die Crediteinheit ist in dem Blechkasten hinter dem Münzprüfer (ein Kabel aus der Crediteinheit ist am Münzprüfer angesteckt). Die Crediteiheit kann man ausschwenken, wenn man die Verriegelungsfeder zur Seite drückt. Auf der linken Seite gibt es zwei Hebel mit je einer Skala, auf der man die gewünscht Creditanzahl für die zugehörige Münze einstellen kann. Darunter sind zwei Klinken, die durch Spulen betätigt werden, wenn eine Münze eingeworfen wird. Auf der rechten Seite gibt es ein Zahnrad, eine Spule und besagten Key Switch. Wenn eine der Klinken angehoben wird, wird das Zahnrad freigegeben und verdreht sich um eine Anzahl von Schritten (entsprechend der auf der Skala eingestellten Anzahl). Bei jeder Wahl wird die große Spule auf der rechten Seite betätigt und stellt das Zahnrad um einen Schritt zurück. Wenn es an der Nullstellung angelangt ist, sollte der Key -Switch geöffnet werden und die Tastenverriegelungsspule dürfte nicht mehr anziehen. Ich vermute, daß dieser Key Switch so verbogen ist, daß er nicht öffnen kann. Für den Münzbetrieb ist aber unbedingt ein funktionsfähiger Münzprüfer erforderlich.

Den Auflagedruck kann man mit einer Tonarmwaage [ssl.kundenserver.de] messen. Sie ist leider nicht billig und ich weiß nicht ob sich die Anschaffung lohnt.

Ein Fernregler ist anschließbar aber wie Du schon festgestellt hast, ziemlich teuer. Man kann natürlich einen selber bauen, aber dadurch wird es auch nicht um sehr viel billiger, denn das Poti ist eine Spezialausführung [ssl.kundenserver.de] und kostet 32 Euronen. Dazu kommen noch einige Widerstände und Kondensatoren, ein Gehäuse und das Kabel und eventuell noch ein Stecker. Du mußt also mit Materialkosten (ohne Arbeitszeit) von gut 50 Euro rechnen. Möglicherweise findest Du zu diesem Preis eine fertige Ferregelung, die außerdem noch einen Cancel - Taster hat.

Viele Grüße - charly49
Re: Wurlitzer 2104 - Probleme nach Transport
13.09.11 18:26
Wenn Du ganz viel Geld sparen möchtest, verlänger (oder besser ersetze) das Kabel des Lautstärkepotentiometers mit
abgeschirmten Leitungen und montiere es in einem Kunststoffgehäuse an der Rückwand, so das der Drehknopf seitlich hinten herausragt.
Dann kannst Du die Lautstärke bequem ohne Beschädigung der Seitenwand am Gerät bedienen.

Gruß,

Discofreak
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