Rockola 1458 kein Bass

geschrieben von - posted by thomas_richard 
Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 08:24
Hallo, ich habe seit kurzem eine Rock-Ola 1458 in gutem Zustand. Die Klangwiedergabe der Box ist laut und unverzerrt, jedoch ist keiner Bass vorhanden. Auch der Regler am Verstärker zeigt keine Wirkung. Ist das eventuell ein Kondensator problem am Verstärker , die Röhren habe ich noch nicht gemessen.
Danke für jede Hilfe oder Hinweis.
beste grüsse,
Thomas
Uwe
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 08:52
ggf. ist auch der Lautstäke-Poti mit der Bassanhebung defekt.
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 08:54
Hi , den Hinweis gehe ich auch nach - wäre aber das 1.mal das ein poti den Geist aufgibt.
Uwe
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 09:10
muß ja nicht komplett defekt sein, kann unter Umständen auch nur oxydiert sein. Mal mit WL Spray durchstülen und mehr fach dabei hin und her drehen.
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 10:30
Hallo Thomas,

Eine mögliche Ursache könnte am Anschluss der beiden Lautsprecher liegen. Wenn die LS falsch - nämlich gegenphasig - angeschlossen sind, löschen sich die tiefen Töne akkustisch aus, und man hört kaum Bässe. Das hatte ich bei meiner Box und ich habe lange gebraucht bis ich darauf gekommen bin.

Meine 1458 klingt gut, ist aber kein "Basswunder", vor allem im direkten Vergleich zu Seeburgs aus dieser Zeit. Möglicherweise liegt das auch am eingebauten System . (Pfanstiehl)

Gruss
Helmut
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 12:01
Hallo , danke für die Info bis jetzt. Ich mach einen Check bis spätenstens Freitag und bin dankbar für diese hints. lg thomas
Leo
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 12:20
Hallo,

ich hatte auch vor einigen Monaten eine 1458 überholt und hatte das gleiche Problem (guter Klang, aber kein Bass). Bei mir waren die Lautsprecher falsch angeschlossen. Auch ich hatte das Pfanstiehl eingebaut und muss sagen, dass die 1458 ein sehr guten Klang und Bass hat. Vorraussetzung ist eine vernüftige Verstärkerüberholung.

Eine Rock Ola darf man in meinen Augen nicht mit eine Seeburg vergleichen. Die Seeburg hat immer ein besseren Klang.

Gruß Leo
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 12:44
Hallo Leo, da ich aber absolut keine Bass habe und der bassregler nicht reagiert nehme ich an dass ich auch an einer Verstärkerüberholung nicht hinweg komme. Pfanstiehl sagt mir derzeit noch nix. lg Thomas
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 15:49
Hallo Leo, ich hab mich über die Box gemacht. Dein Hint bezüglich eines falsch angeschlossenen Lautsprechers war die Lösung ! Super ! Bass voll da, alles spielt. Danke und beste Grüsse - Habe die Ehre aus Wien. Thomas
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 16:44
Hallo Thomas,

Man glaubt es nicht, kleine Ursache - grosse Wirkung! Gut dass der Ton nun in Ordnung ist!

Gruss aus N.Ö.



Gruss
Helmut
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 17:40
An einer Verstärker Überholung kommt man auf gar keinen Fall Vorbei . Sorry wenn ich das jetzt mal so Krass sage aber so alte Verstärker betreibt nur ein Voll Pfosten ohne Überholung . Die Elkos sind meist Trocken , die Zuleitung oft Brüchig und die Röhren finden trockene Elkos nicht so toll und Quitieren das gerne mal mit roten Backen . Im Endeffekt haste also ne defekte Röhre . Das kann in ungünstigen Fällen auch noch gleich mal den Übertrager den Rest geben der beim Sterben dann noch die 5U4 plättet und die Falsche Sicherung rundet das Bild noch ab , Sprich ggf. Bedankt sich auch noch der Trafo für die Anodenspannung mit Rauchzeichen .

Gruß Swen
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 19:24
Hallo

Ich schreibe hier mal als Voll Pfosten smiling smiley (weil ich meinen Empress Verstärker immer noch origninal betreibe) der selbst zig Verstärker unterschiedlichster Fabrikate überholt hat und deren Bauteile aus Interesse immer prüft.

Dabei ist mir aufgefallen, dass RO mit den verwendeten Folienkondensatoren vermutlich einen Glücksgriff gemacht hat, da diese zu 99 % keine Probleme machen. Glücksgriff deshalb, da zur Bauzeit der Verstärker vermutlich keiner sagen konnte wie der Zustand der Kondensatoren in 50 Jahren sein wird. Ich messe immer den Leckstrom mit der Nennspannung der Kondensatoren.

Sehr problematisch sind die roten Dinger in den Seeburg Verstärkern und die braunen WIMA Kondensatoren genannt WIMA-Bonbons welche u.a. auch in den sehr gesuchten NOVA LS-Fernreglern für RO Boxen eingebaut sind

Bei RO hatte ich bisher mehr Probleme mit Widerständen deren Werte weit außerhalb der Toleranz waren als mit Koppelkondensatoren.

Elkos sind wieder ein eigenes Kapitel. Hier kann es sein, dass auch bei einem 50 Jahre alten Verstärker noch alle in der Toleranz sind (Kapazität und Leckstrom) oder aber auch komplett defekt sind.

Das schlechteste an den meisten Jukeboxverstärkern ist die mieserable Siebung der Anoden und Schirmgitterspannung der Endröhren (5 V Restwelligkeit kommen leicht vor), was sich in einem ständigen "Grundbrumm" (ohne Signal und LS-Regler ganz auf min.) bemerkbar macht. Zur Zeit wo die Boxen noch in der gewerblichen Aufstellung waren, wird das kaum gestört haben, war doch der Grundgeräuschpegel meistens sehr hoch. Doch jetzt, stehen die Geräte in einem Wohnraum und man hört bei meist sehr leiser Umgebung mit geringer Lautstärke (viele haben ja Nachbarn). Da kann das Gebrumme schon nerven. Verstärkt wird dieser Brumm noch durch ungleiche Endröhren (unterschiedliche Werte der Anoden Ruheströme), wobei Verstärker mit Ultralinearschaltung (viele Seeburg) noch stärker betroffen sind.

Ich verbessere daher seit einiger Zeit bei einer Verstärkerüberholung auf Wunsch gleich noch die Siebung. Die Restwelligkeit beträgt dann noch einige mV und die Verstärker haben nahezu keinen Brumm mehr und das selbst bei Endröhren bei denen die Ruheströme weit auseinander liegen.


Und hier noch ein paar Beispiele (Kondensatoren) damit klar wird warum Swen von Voll Pfosten spricht.
Diese Teile könnten wirklich schlimmere Schäden anrichten!!

Gruß,
Roland


Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 19:25
Hallo allerseits

@Sven

Ich würde das nicht so schwarz sehen. Solange der Klang in Ordnung ist, ist eine Verstärker - Überholung nicht unbedingt notwendig. Trockene Lade/Siebelkos zerstören keine Röhren, sondern machen sich eher durch lautes Brummen bemerkbar. Die roten Backen der Endröhren kommen meist von defekten Koppelkondensatoren oder von kurzgeschlossenen Kathodenelkos. Beides macht sich durch verzerrten Klang bemerkbar, lange bevor Röhren oder Trofo in Gefahr sind. Ich habe in mehr als 40 Jahren vielleicht 5 oder 6 defekte Ausgangsübertrager gehabt. Die meisten sind durch Feuchtigkeit gestorben. Einen habe ich selbst ermordet, indem ich ihn bei Vollaussteuerung ohne Last betrieben habe.

Natürlich ist darauf zu achten, daß die richtige Sichrung eingesetzt ist. Solange der Ton in Ordnung ist, sehe ich also keine drindende Notwendigkeit für eine Verstärkerüberholung.

Viele Grüße - charly49
Re: Rockola 1458 kein Bass
29.08.07 20:00
Hier noch 3 Bilder von einem berüchtigtem WIMA-Bonbon.
Beim ersten Bild beträgt die Spannung noch 250V!!
Danach ist der Strom ständig angestiegen, bis dann wie auf dem zweiten Bild zu sehen ist, das Netzteil die Spannung auf ca. 1,8 Volt heruntergeregelt hat, da der Kondensator nahezu einen vollständigen Kurzschluss hatte. Die ganze Aktion hat keine 2 Minuten gedauert! Der Kondensator war danach so heiß, dass man ihn nicht mehr mit bloßen Händen angreifen konnte.

Also - wie man sieht, kann es doch sehr schnell gehen.
Aber zum Glück werden die Kondensatoren in Geräten selten mit ihrer Nennspannung betrieben und dadurch kommt das Ende meistens nicht so rasant.

Gruß,
Roland



Re: Rockola 1458 kein Bass
30.08.07 04:09
Also irgendwie bin ich jetzt ein wenig Irritiert . Ich habe nie behauptet das defekte Siebelkos roten Backen bei Röhren verursachen . Ich habe lediglich behauptet das defekte Elko's dafür verantwortlich sind .

@ Roland

Das mit den Widerständen bei RO ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen aber AMI kann das mit den 100K ganz gut und Seeburg hat auch so seine lieben tücken damit bei den AY und DS AMPs in den Türmchen unter den 7199 sowie im Auslöseverstärker generell . Ganz Extrem finde ich hingen einige NSM und Bergmann sowie Harmonie Verstärker das muß wohl ab Zulieferer gelegen haben . Was auch noch besonders Ätzend ist sind die Verstärker von Canteen in den Dt. Conti 1. Da kannste fast jeden rauswerfen weil die Knistern . Von diesen Pi mal Daumen Werten in den Schellack Kisten mal ganz zu schweigen .
Re: Rockola 1458 kein Bass
30.08.07 05:19
@Sven

Du brauchst nicht irritiert zu sein. Du hast geschrieben: "... und die Röhren finden trockene Elkos nicht so toll und Quitieren das gerne mal mit roten Backen . Im Endeffekt haste also ne defekte Röhre.". Trockene Elkos sind kapazitätslos und hauptsächlich in der Siebkette für die Anodenspannungen und eventuell für die Gittervorspannung zu finden. In alten Röhrenverstärkern sind außer diesen nur Kathodenelkos eingesetzt. Daß kurzgeschlossene (nicht trockene, also kapazitätslose) Kathodenelkos rote Backen verusachen, habe ich erwähnt.

Auf jeden Fall machen sich defekte Elkos unüberhörbar bemerkbar, sei es durch Brummen, Verzerren oder fehlende Leistung. Solange keines dieser Symptome auftritt, kann man davon ausgehen, daß die Elkos nicht schlecht sind. Zumindest sind sie nicht so schlecht, daß die Röhren oder Trafos in Gefahr sind.

Viele Grüße - charly49
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